Veröffentlicht inScience

Corona-Immunität: Deutsche Stadt ist ungeschlagen und trotzdem zu schwach

In Sachen Corona-Immunität liegt eine deutsche Stadt weit vorne. Doch reicht auch dieser Vorsprung noch lange nicht aus.

Zwei Frauen mit Mundschutzen
In Sachen Corona-Immunität haben wir längst nicht das Ziel erreicht. Foto: iStock/zoranm

Das Coronavirus hat eine Schneise der Verwüstung durch Gesellschaft und Wirtschaft gezogen. Hierzulande hat es Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen (NRW) besonders stark getroffen. Doch ist es gerade das Coronavirus in NRW, das aktuell für Aufsehen sorgt. Denn eine ansässige Stadt verzeichnet derzeit eine ausgesprochen hohe Corona-Immunität. Genug ist das jedoch noch lange nicht.

Corona-Immunität: Gangelt liegt vorn

Das Universitätsklinikum Bonn hat im Rahmen einer Studie zur Corona-Imunität die Gemeinde Gangelt ins Auge gefasst. Während das Coronavirus in NRW und anderen Teilen Deutschlands weiterhin wütet, hat es diese Stadt besonders hart erwischt. Umso beängstigender erscheinen jedoch die Ergebnisse des Teams der Uniklinik. Derzeit wurden nämlich gerade mal 14 Prozent der Einwohner von Gangelt positiv auf die Antikörper des gefährliche Virus‘ getestet.

„Für mich sieht es so aus, als ob wir noch nicht einen großen Teil der Bevölkerung exponiert haben“, sagt Nicholas Christakis, Arzt und Sozialwissenschaftler an der Universität Yale. „Es gab Karnevals und Festivals, aber nur 14 Prozent sind positiv getestet. Das bedeutet, dass es selbst in einem schwer betroffenen Teil Deutschlands noch viel mehr zu tun gibt.“

Zwar mag es zunächst nach einer guten Nachricht klingen, dass bislang nur 14 Prozent eine Infektion hinter sich haben, allerdings bedeutet dies auch, dass das schlimmste noch bevorsteht. Irgendwann, wenn genügend Menschen immun sind, wird sich das Virus nicht mehr weiter ausbreiten können. In einem solchen Fall spricht man von Herdenimmunität.

Coronavirus in NRW: So geht es weiter

„Durch Einhalten von stringenten Hygienemaßnahmen ist zu erwarten, dass die Viruskonzentration bei einem Infektionsereignis einer Person so weit reduziert werden kann, dass es zu einem geringeren Schweregrad der Erkrankung kommt, bei gleichzeitiger Ausbildung einer Immunität“, folgert das Team der Uniklinik Bonn. „Diese günstigen Voraussetzungen sind bei einem außergewöhnlichen Ausbruchsereignis nicht gegeben. Mit Hygienemaßnahmen sind dadurch auch günstige Effekte hinsichtlich der Gesamtmortalität zu erwarten.“

Um die Corona-Immunität weiter auszubauen, forschen Wissenschaftler derzeit weltweit an neuen Schutzmaßnahmen. Doch warnen WHO-Experten zugleich, dass ein Coronavirus-Impfstoff nie entwickelt werden könnte. Nichts destotrotz könnten andere Medikamente gegen das Coronavirus in NRW und dem Rest der Welt Abhilfe schaffen. Wir halten dich auf dem Laufenden.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.