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Coronavirus-Verlauf: Darum sollte unbedingt ein Urintest gemacht werden

Sowohl mild als auch schwer kann der Coronavirus-Verlauf bei einer Covid-19-Erkrankung sein. Darum raten Experten zu einem schnellen Urintest.

Forscherin im Labor.
Ob bei einer Infektion der Coronavirus-Verlauf mild oder schwer ist

Menschen, die sich mit Sars-CoV-2 infiziert haben, sollten laut Forschenden der Universitätsmedizin Göttingen einen Urintest machen. Denn Harn soll aussagen können, ob der Coronavirus-Verlauf mild oder schwer verlaufen könnte. Diese Eigenschaften könnten einen schweren oder milden Verlauf vorhersagen.

Coronavirus-Verlauf wird von Urin vorausgesagt

Mehrere Tage bevor es zu einem schweren Coronavirus-Verlauf kommt, ist die gesundheitlich Verschlechterung im Urin zu erkennen. Das ergab ein Forschungsprojekt der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Bei der stationären Behandlung des Coronavirus ist dem Expertenteam aufgefallen, dass bei Menschen mit einem schweren Coronavirus-Verlauf neben der Lunge und dem Herzen frühzeitig auch die Nieren mitbetroffen sind.

Coronavirus-Verlauf: Urinproben sind wichtig

„Wir haben Abnormitäten in Urinproben von Patienten mit Covid-19 identifiziert, die dann innerhalb weniger Tage sehr krank wurden“, erklären die Forschenden im Fachmagazin The Lancet. Werden nämlich Veränderungen im Urin festgestellt, so kann eine Folgeuntersuchung klären, ob ein schwerer Coronavirus-Verlauf folgen könnte. Um dies zu bestimmen müssen folgende Fragen beantwortet werden:

  • Wie hoch ist der Gehalt des Proteins Albumin im Blut?
  • Wie hoch ist der Gehalt des Proteins Albumin im im Urin?
  • Wie hoch ist die Konzentration des Blutproteins Antithrombin III?

„Ist auch nur einer von drei Parametern schwer verändert, besteht ein hohes Risiko, dass sich die Erkrankten auf Normalstation zeitnah verschlechtern, auf die Intensivstation verlegt werden müssen oder sich der Verlauf auf Intensivstation noch verschlechtert“, erklärt Erst-Autor der Publikation, Prof. Dr. Oliver Gross, Oberarzt in der Klinik für Nephrologie und Rheumatologie der UMG in einer Pressemitteilung. Als Alarmsignal wird verstanden, wenn

  • ein schwerer Mangel von Albumin vorkommt. Denn so kann sich ein interstitielles Lungenödem (Wasserlunge) entwickeln.
  • ein schwerer Mangel von Antithrombin III vorkommt. Denn das hat Thrombosen (Gerinnsel in den Blutgefäßen) und Thrombembolien (Gerinnsel lösen sich und verstopfen die Lungengefäße) zur Folge.

Das empfehlen die Experten

Aufgrund ihrer Untersuchungen empfehlen die Experten und Expertinnen der UMG, schom im Frühstadium von Covid-19 einen Urintest zu machen, da dieser einen schweren Coronavirus-Verlauf nach ihren Erkenntnissen also vorhersehen könnte. Damit könnte sich eine lebensbedrohliche gesundheitliche Verschlechterung verhindern lassen.

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Offenbar können nicht nur höheres Alter und Vorerkrankungen zu einem schweren Coronavirus-Verlauf führen, sondern auch der Faktor Übergewicht. An der Universität Wien wird derzeit ein Coronavirus-Medikament getestet, welches zu einem milden Verlauf beitragen könnte.

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