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Der Zentrum unserer Galaxie: Darum ist die Milchstraße ein gefährlicher Ort

Die Milchstraße befindet sich im Mittelpunkt unserer Galaxie. Dort kann es manchmal ziemlich turbulent und gefährlich zu gehen. Wir verraten dir, warum.

Blick auf die Milchstraße.
Der Gouldsche Gürtel in der Milchstraße könnte jahrelang ein großer Irrtum gewesen sein. Foto: imago images/Cavan Images

Betrachtest du unsere Galaxie von außen, liegt unsere Erde abseits vom Zentrum in einem ruhigen Seitenarm. Wir sind etwa 26.000 Lichtjahre vom Mittelpunkt entfernt, wo sich die Milchstraße befindet. Doch das hat auch seine Vorteile. Denn im Zentrum geht es oft turbulent zu und das kann auch gefährlich werden.

Unsere Galaxie: Ist die Milchstraße ein gefährlicher Ort?

Unsere Erde befindet sich in einer Art von Randbezirk in unserer Galaxie. Um die Milchstraße herum befinden sich ein Haufen von Sterne und anderen Himmelsobjekten. Dort kann es leicht sein, dass Sterne sich zu nahe kommen und Planeten aus ihrer Bahn geworfen werden. Auf dieses Ergebnis kam eine noch nicht geprüfte Studie, die New Yorker Astrophysiker veröffentlicht haben. Gerade das verheißt nichts Gutes für Objekte in der näheren Umgebung der Milchstraße.

In einem Zeitraum von 80 Milliarden Jahren kamen wohl 80 Prozent der dortigen Sterne in den unfreiwilligen Genuss eines dichten Vorbeiflugs oder einer potenziellen Bedrohung. Das Wort „dicht“ wird mit einem Abstand von 1.000 Astronomischen Einheiten (AE) beschrieben. Das heißt übersetzt, es ist der Tausendfache Abstand von der Erde zur Sonne. Wer jetzt denkt, dass das gar nicht so nah klingt, liegt falsch. Auf die Weiten des Universums umgemünzt, handelt es sich dabei um eine überschaubare Distanz. Pluto beispielsweise entfernt sich um 49 AE von der Sonne. Unser Nachbarstern Alpha Centauri liegt 269.000 AE von uns entfernt.

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Sterne werden aus dem System katapultiert

Die Forscher konnten noch nicht genau sagen, welchen Schaden ein Stern in unserer Galaxie anrichten kann, der mit 1.000 AE an einem anderen vorbeizieht. Anhand von Simulationen ließ sich erkennen, dass die Umlaufbahn von Planeten vergrößert werden können. Dafür muss ein vorbeiziehender Stern aber schwerer sein als die Sonne. Je dichter ein Vorbeiflug ist, desto gefährlicher geht es aber in der Milchstraße zu. Ein fremder Stern, der sich bis auf 100 AE annähert, würde 60 Prozent der Planeten aus dem System katapultieren.

Diese Aufeinandertreffen könnte in der Milchstraße zum Alltag gehören. Laut Schätzungen tummeln sich in einem Volumen von 1.000 Lichtjahren, einem sogenannten Bulge, etwa 20 Milliarden Sonnen. Davon sind 35 Prozent in einem Zeitraum von einer Milliarden Jahre von einem Vorbeiflug betroffen, der weniger als 100 AE misst. In der Region unserer Erde dürften diese Vorkommnisse deutlich seltener sein. Immerhin zieht der blaue Planet seit rund fünf Milliarden Jahren seine Bahnen recht stabil.

An diesen fünf Orten in Deutschland hast du einen guten Blick auf die Milchstraße. So sieht die Milchstraße von außen aus.

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