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Klinische Studie gestartet: Ist dieses existierende Coronavirus-Medikament die Rettung?

Eine Impfung wäre eine Lösung gegen Covid-19. Aber auch ein Coronavirus-Medikament könnte uns bei der Heilung bereits weiterhelfen. Eine Studie könnte auf eines gestoßen sein.

Arzst hält Impfstoff in der Hand
Wie es um die Coronavirus-Ausbreitung wirklich steht und wie viele Coronavirus-Fälle es in Deutschland gibt, versuchen Forscher mit Studien herauszufinden. Foto: iStock.com/licsiren

Wir versuchen so einiges, um das neuartige Virus endlich einzudämmen. Auf Dauer können aber nur ein Impfstoff oder vielleicht sogar ein Coronavirus-Medikament dagegen ankämpfen. Eine klinische Studie testet bereits ein existierendes Medikament, das normalerweise einen anderen Zweck erfüllt.

Coronavirus-Medikament schon gefunden? Studie testet es

Der Krankheitsverlauf von Covid-19 kann sich völlig unterscheiden. In den meisten Fällen leiden die Patienten aber nur an Fieber und die Atemwege werden angegriffen. Dein Körper ist damit stark genug, gegen das Virus anzugehen. Doch es kann auch anders verlaufen. Ein Coronavirus-Medikament könnte nun den Personen helfen, die besonders gefährdet sind.

Forscher testen aktuell ein Medikament namens Fluvoxamin und hoffen, dass es das Coronavirus-Heilmittel ist. Die Studie konnte bereits positive Ergebnisse bei der Behandlung von Mäusen bemerken. Nun wird das potenzielle Coronavirus-Medikament auch bei einer klinischen Studie an Patienten getestet. Die Tests sollen zeigen, inwiefern es sich für die Behandlung eignet.

Forscher untersuchen die Wirkung bereits

152 Erkrankte wurden an der Washington University untersucht. Die Hälfte erhält Fluvoxamin, die andere Hälfte nur Placebos. Alle Teilnehmer befinden sich in Quarantäne zuhause, die Kommunikation erfolgt nur per Telefon und online. Zusätzlich erhielten die Patienten Thermometer, Sauerstoffsensoren für die Fingerspitzen und automatische Blutdruckmessgeräte. Sollten die Probanden sich schlechter fühlen, müssen sie ins Krankenhaus.

Das Überraschende an Fluvoxamin ist, dass es sich dabei nicht um ein neu entwickeltes Medikament handelt. Es wird schon seit Jahren als Behandlung gegen Depressionen und Zwangsstörungen eingesetzt. Sollten wir es als Coronavirus-Medikament einsetzen können, hätte das gleich mehrere Vorteile:

  1. Das Arzneimittel wäre sofort verfügbar.
  2. Es wurde schon oft eingesetzt und daher kennen wir alle Nebenwirkungen.
  3. Es wäre eine erschwingliche Behandlungsmethode.
  4. Fluvoxamin ist bereits zugelassen und weit verbreitet.
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Antidepressivum vs. Coronavirus: Wo ist der Zusammenhang?

Es mag etwas seltsam klingen, wieso ein Medikament, das gegen Depressionen ankämpft, auch bei einem neuen Virus helfen soll. Doch seit 2011 ist bekannt, dass antidepressive Therapien auch eine vorbeugende Wirkung gegen die Entgleisung des Immunsystems haben. Eine Studie von 2017 erkannte, dass bei depressiven Patienten eine erhöhte Produktion von Entzündungszytokinen kommt. Dabei handelt es sich um Proteine, die Signale zwischen Immunzellen versenden. In hoher Konzentration kann dies zu einer Überreaktion des Immunsystems führen.

Die körperlichen Vorgänge von Corona-Kranken und Patienten mit Depressionen können sich daher ähneln. Reagiert das Immunsystem über, wendet es sich gegen deinen Körper. Die Tests an Mäusen zeigten, dass die Produktion des Proteins reduziert wurde. Nun hoffen die Forscher, dass sich diese Entwicklung auch bei Menschen zeigt.

Als weiteres Coronavirus-Medikament könnte auch dieses herkömmliche Haushaltsmittel helfen. Forscher klammern sich an jede Hoffnung: Dieses Mittel könnte ebenfalls helfen.

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