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Unaufhaltsame Wanderung: Magnetischer Nordpol beeinflusst unser Leben drastisch

Dass sich der magnetische Nordpol weiterbewegt, hat für uns weitreichende Konsequenzen. Nun konnten Forscher den Grund dafür herausfinden.

Das Magnetfeld der Erde und die Sonne.
Das Magnetfeld der Erde könnte wann anders entstanden sein

Es ist schon länger klar, dass der magnetische Nordpol wandert. Seit den 2000er Jahren geschieht dies sogar noch schneller als zuvor. Doch lange Zeit war unklar, warum dies geschieht. Nun glauben Forscher einen Erklärung dafür gefunden zu haben.

Magnetischer Nordpol wandert: Die Antwort liegt im Erdkern

Von Kanada Richtung Sibirien – das ist der Kurs, den der magnetische Nordpol schon seit einer Weile einschlägt Diese Wanderschaft sorgt für Folgen, die das Weltmagnetmodell (WMM) betreffen. Daraus lässt sich das Magnetfeld der Erde präzise darstellen. Diese Verschiebung beeinflusst verschiedene Bereiche:

  • Militär
  • internationale Raumfahrtorganisationen
  • Luftlinien
  • Reedereien
  • Rettungsdienste

Sie alle nutzen einen Magnetkompass für die Navigation. Auch unser Telefonnetz und die Nutzung von GPS sind in Gefahr. Nun glauben Forscher, dass diese Entwicklung auf Düsen im äußeren Erdkern zurückzuführen sind. Dort befindet sich 5.000 Grad Celsius heiße Materie, die ständig in Bewegung ist. Diese Bahnen sind magnetisch aufgeladen. Änderungen in den Strömungen sollen Einfluss auf die Bewegung des magnetischen Nordpols haben.

Was steckt hinter dem magnetischen Nordpol?

Wie du siehst, hat die Wanderung des magnetischen Nordpols einen großen Einfluss auf unser Leben. Doch was steckt eigentlich genau hinter diesem Begriff? Der Nordmagnetpol ist nicht zu verwechseln mit dem geographischen Nordpol. Der geografische Nordpol ist der Ort, der sich direkt am nördlichen Ende unsere Erdachse befindet. Der magnetische Nordpol befindet sich zwar auch auf der nördlichen Halbkugel, ist aber der Pol unseres unregelmäßigen Erdmagntfeldes.

Genauer gesagt, handelt es sich dabei um den Ort, wo die Feldlinien des Erdmagnetfelds senkrecht in die Erde stoßen. 2010 lag er noch auf der kanadischen Halbinsel Darling. Doch dort befindet er sich schon lange nicht mehr. Jährlich legt der magnetische Nordpol eine Strecke von 50 Kilometern zurück. Zudem ist es immer der Ort, nach dem sich unsere Kompassnadeln ausrichten. Daher hat er auch einen so großen Einfluss auf viele Bereiche unseres Lebens.

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Die Folgen des Polsprungs ereilen auch uns

Je weiter die Wanderung fortschreitet, desto näher kommen wir einem Extremfall: der sogenannten geomagnetischen Umkehrung oder auch Polsprung genannt. Das heißt der magnetische Nordpol wird zum Südpol und umgekehrt. So gefährlich könnte ein Polsprung für uns sein. Dies ist im Laufe der Erdgeschichte schon mehrmals geschehen. Dies kann durch das Eisenvorkommen in den Erdschichten nachgewiesen werden.

Es ist klar, dass die unaufhaltsame Wanderung des magnetischen Nordpols irgendwann einen Polsprung verursachen wird. Es wird eine Störung des Erdmagnetismus geben. Wir können davon ausgehen, dass dies auch Elektronik, Stromnetze und die Navigation beeinflusst. Welche weiteren Folgen das haben wird, können wir uns aber aktuell nicht ausmalen.

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