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Das Coronavirus ist heilbar – doch es geht nicht spurlos an Patienten vorbei

Die Behandlungsmethoden machen das Coronavirus heilbar. Dennoch zeigen sich aktuell seltsame Entwicklungen, die vielleicht Grund zur Sorge lassen.

Mensch im Krankenhausbett.
Vor dem Coronavirus musst du dich noch nicht fürchten

Beatmungsgeräte unterstützen Erkrankte von Covid-19. Teilweise müssen sie in ein künstliches Koma versetzt werden. Doch immerhin wissen wir, dass das Coronavirus heilbar ist. Dennoch zeigt sich jüngst ein seltsames Muster, welches Hindernisse auf dem Weg der Genesung von Patienten legt.

Coronavirus ist heilbar: Neue Beobachtungen wirken bedenklich

Einige Tage am Beatmungsgerät scheinen die nötige Unterstützung für Patienten zu liefern, um sich wieder gesund zu machen. Manche werden dafür auch in ein künstliches Koma versetzt. Normalerweise dauert es bei der Auflösung eines solches Zustandes etwa sechs bis zwölf Stunden oder einen Tag, bis Patienten daraus wieder erwachen. Ärzte konnte nun aber beobachten, dass sich Genesene nur langsam wieder erholen. Dennoch scheint das Coronavirus heilbar zu sein.

Sechs einhalb Tage dauerte es teilweise bis Patienten aus ihrem künstlichen Koma erwachten. Dabei wurden sie untersucht und MRTs zeigten, dass alles normal war. Diese Beobachtungen werfen bei Ärzten und Experten Fragen auf. Immerhin verbringt ein großer Teil der Covid-19-Erkrankten den Krankheitsverlauf an einem Beatmungsgerät. Doch wieso brauchen sie plötzlich so lange, um wieder aufzuwachen?

Bewusstseinsstörungen nach Covid-19-Genesung

Was besonders erschreckend ist: Obwohl das Coronavirus heilbar ist, scheinen Genesene Wochen oder Monate zu brauchen, bis sie wieder körperlich rehabilitiert sind. Einige erreichen vielleicht nicht mehr die Form, die sie vor der Infektion hatten. Dabei verhalten sie die Patienten sehr unterschiedlich. Einige sind nach einigen Stunden wieder völlig ansprechbar, bei anderen gibt es auch Wochen später keine richtig Reaktion.

Die Ärzte können sich diese Entwicklung nicht erklären. Dabei tritt eine Art „mentaler Nebel“ auf, der von Müdigkeit und Gedächtnisstörungen begleitet wird, heißt es in einem neuen Fachartikel. Es kann auch zu schweren Funktionsstörungen kommen. Diese Patienten benötigen eine langwierige Rehabilitation. Es zeigt sich also, dass manche Menschen nach Covid-19 neurologische Erkrankungen aufweisen.

Ähnliche Beobachtungen gab es auch im chinesischen Wuhan, wo 13 von 88 Patienten nach der künstlichen Beatmung an einer Bewusstseinsstörung litten. Vermutlich werden die meisten Leute mit solchen Folgen rechnen müssen, wenn sich Symptome der Atemnot bemerkbar machen. Doch wie weit die Schäden reichen, lässt sich bislang nicht vorhersagen.

Coronavirus – Alle wichtigen Infos
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Keine Erklärung für das Phänomen

Ärzte können nur mutmaßen und tippen darauf, dass Schlaganfälle diesen Effekt auslösen können. Sie fördern die Gerinnung. Doch sicher lässt sich dies damit nicht begründen. Viele Patienten weisen nämlich keinerlei Schlaganfallsymptome auf. Entzündungen des Gehirns wurden aber auch schon vorher beobachtet. Covid-19 könnte auch die Blut-Hirn-Grenze überschreiten und damit Nervengewebe angreifen. So würde sich die Verhaltensveränderung erklären lassen.

Durch die Senkung der Beruhigungsmittel während des künstlichen Komas könnte eine schnelle Genesung gefördert werden. Auch die Dauer der Sedierung könnte Auswirkungen darauf haben. Ärzte sollen nun ihre Erfahrungen sammeln und teilen, sodass genaue Erkenntnisse zu Beobachtungen gemacht werden können. Wir wissen zwar, dass das Coronavirus heilbar ist und unser Körper bei der Genesung eine wichtige Rolle spielt, doch diese Beobachtungen verheißen nichts Gutes.

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