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Magnetfeld der Erde ist im Pazifik besonders schwach – so erklären es Forscher

Es zeigt sich, dass das Magnetfeld der Erde vor allem im pazifischen Raum immer schwächer wird. Eine neue Studie hat eine Erklärung dafür gefunden.

Das Magnetfeld der Erde und die Sonne.
Das Magnetfeld der Erde könnte wann anders entstanden sein

Im Laufe der Zeit nimmt das Magnetfeld der Erde in der Region des pazifischen Ozeans immer weiter ab. Was es damit auf sich hat, beschäftigt Forscher schon seit fast einem Jahrhundert. Nun haben sich Wissenschaftler der Universität Alberta diesem Problem angenommen und haben vermutlich eine Erklärung dafür entdeckt.

Magnetfeld der Erde wird schwächer: Das steckt dahinter

Seit den 1930er Jahren wird der Grund für diese Entwicklung im Magnetfeld der Erde gesucht. Damals wurde das Problem zum ersten Mal bemerkt. Im Erdkern gibt es fließende Bewegungen, wie wir sie von Winden in der Atmosphäre oder Strömungen im Ozean kennen. Durch sie wird das Erdmagnetfeld erhalten. Es hat viele Aufgaben, wie der Schutz vor geladenen Teilchen aus dem Weltall oder auch Anwendungen, die du auf deinem Handy nutzt, werden, mit der Ausrichtung des Erdmagnetfeldes bestimmt.

Aber wie kommt es zu dieser schwachen Region im Pazifik? Die Kernströme dort weisen eine Strömung im Planetenmaßstab auf. Diese hängt im Atlantik nahe am Äquator. Sie wird aber im pazifischen Ozean nahe der höheren Breiten abgelenkt. Dieses Verhalten konnten Forscher bislang nicht nachvollziehen. Ein genauere Blick auf das Erdmagnetfeld könnte in diesem Zusammenhang auch genauere Einblicke in die Kernflüsse geben.

Das Modell enttarnt die Schwachstelle

Die Forscher beziehen sich bei ihrer Erklärung für die Schwachstelle auf die elektrische Leitfähigkeit des untersten Mantels. Ist die Leitfähigkeit im Pazifik dort höher als woanders auf der Erde, so könnte es eine größere magnetische Reibung auslösen. Diese schwächt die lokalen Kernflüsse wiederum. Daraus erfolgt dann eine Störung des Hauptstromflusses der Erde in der pazifischen Region. Daher hat der Pazifik eine geringere Leitfähigkeit, die schließlich zum schwachen Magnetfeld der Erde führt.

Dieses Modell der Forscher wirft neue Fragen in Hinblick auf die Kern-Mantel-Grenzregion auf. Ebenfalls könnten anhand des Modells auch neue Aussagen über andere Regionen auf der Welt getroffen werden. Die Wissenschaftler halten die Kern-Mantel-Grenzregion als heterogen von ihrem Modell ausgehend. Weltweit gesehen könnte die Leitfähigkeit des untersten Mantels nicht einheitlich sein.

Aber nicht nur über dem Pazifik, auch über dem Südatlantik scheint das Erdmagnetfeld aufgrund einer Anomalie schwächer. Die NASA beobachtet dies bereits. Würde das Magnetfeld der Erde verschwinden, würde mit uns Folgendes passieren. Der Polsprung droht: So gefährlich ist die geomagnetische Umkehrung laut Forschern.

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