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Hohes Sterberisiko: Diese Faktoren fördern die Coronavirus-Gefahr

Was beeinflusst eigentlich das Sterberisiko bei einer Covid-19-Erkrankung? Was genau die Coronavirus-Gefahr erhöht, hat sich eine neue Studie angeschaut.

Frau mit Mundschutz
Die Coronavirus-Auswirkungen können kaum eingeschätzt werden. Doch Normalität ist noch weit entfernt. Foto: iStock/blackdovfx

Viele Menschen sorgen sich vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Erreger. Einige blicken der Pandemie unerschrocken entgegen, doch andere können die Coronavirus-Gefahr nicht ausblenden. Wie eine neue Studie zeigt, gibt es Faktoren, die ein Sterberisiko bei einer Erkrankung erhöhen können.

Coronavirus-Gefahr: So nah bist du dem Tod wirklich

Wir wissen, dass es Risikogruppen gibt, die sich durch Vorerkrankungen oder ein erhöhtes Alter auszeichnen. Doch es zeigt sich auch, dass es Faktoren wie Geschlecht oder Blutgruppe gibt, bei denen die Personen einer erhöhten Coronavirus-Gefahr ausgesetzt sind. Eine Studie aus England hat sich nun mit den Risikofaktoren, die zum Tod führen können, auseinandergesetzt.

Die Studie, die in der Fachzeitschrift Nature erschien, bestätigte bereits einige Erkenntnisse:

  • Alte Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes oder Adipositas sind besonders gefährdet.
  • Männer haben ein höheres Sterberisiko als Frauen.
  • Auch die Hautfarbe spielt eine Rolle: Dunkelhäutige Menschen und Menschen mit asiatischen Wurzeln haben eine höhere Sterberate als der Rest der Weltbevölkerung..

Für die Studie wurde eine Analyseplattform entwickelt, die sich OpenSAFELY nennt. Darin befinden sich 40 Prozent der Patientendaten des National Health Services (NHS) von England. Diese elektronischen Gesundheitsakten weisen bei über 17 Millionen Registrierten etwa 11.000 Todesfälle auf. Diese erfolgten in Krankenhäusern, aber auch zuhause und lassen sich mit Covid-19 in Verbindung bringen. Aufgrund dieser Basis kann die Studie Informationen liefern, die etwas über die Faktoren, die das Sterberisiko von Covid-19-Patienten erhöhen, aussagen.

So wird das Sterberisiko bei einer Erkrankung erhöht

Das sind die Vorerkrankungen, die einen Covid-19-Tod fördern:

  • Adipositas bei einem Body-Mass-Index von über 40
  • Diabetes
  • schweres Asthma
  • Atemswegserkrankungen
  • chronische Herzerkrankungen
  • Lebererkrankungen
  • neurologische Erkrankungen
  • Autoimmunerkrankungen

Die Coronavirus-Gefahr ist zudem für Männer 1,6-mal höher als für Frauen. Für Menschen über 80 Jahre ist das Sterberisiko 20-mal höher als bei Menschen zwischen 50 und 59 Jahren. Trotz Berücksichtigung der Vorerkrankungen starben Menschen mit dunkler Hautfarbe oder einem südasiatischen Hintergrund 1,6- bis 1,9-mal häufiger, als Menschen mit einer hellen Hautfarbe.

Die klinischen Faktoren sind selten der Auslöser für einen Todesfall. Daher gehen die Forscher der Studie aber davon aus, dass die sozialen Faktoren einen negativen Einfluss bei einem Krankheitsverlauf haben. Das Sterberisiko wurde leicht durch Rauchen und Bluthochdruck gesenkt.

Studie liefert ziemlich valide Ergebnisse

Die Forscher betonen, dass es keine Zusammenhänge zwischen den aufgedeckten Faktoren geben muss. Zudem ist natürlich nicht sicher, ob die Todesursache der verstorbenen Personen auch wirklich immer als Covid-19 angegeben wurde. Genauso kann es auch vorkommen, dass einem Patient fälschlicherweise der Tod durch den neuartigen Erreger zugeschrieben wurde.

Insgesamt ist die Studie eine der wenigen, die valide Ergebnisse zum Thema Risikofaktoren von Covid-19, die zum Tod führen, liefert. Die Coronavirus-Gefahr ist allgegenwärtig. Tatsächlich kann auch jeder zur Gefahrenquelle werden. Laut einer Berechnung ist der Erreger so tödlich.

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