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Corona-Mutanten en masse: 12.000 Abwandlungen sind in Umlauf

Mehrere Tausend Coronavirus-Mutationen befinden sich derzeit in Umlauf. Sie alle haben unterschiedliche Risiken für den Menschen.

Coronavirus SARS-CoV-2
Mittlerweile sollen sich mehr als 12.000 Coronavirus-Mutationen in Umlauf befinden. Foto: iStock.com/Maksim Tkachenko

Weit mehr als 12.000 Coronavirus-Mutationen sollen sich mittlerweile im Umlauf befinden. Wissenschaftler haben Virusproben analysiert und die Abwandlungen inzwischen im Genom des SARS-CoV-2-Erregers katalogisiert. Die Mutationsrate des Virus ist derweil so hoch, dass die Forscher kaum hinterherkommen und viele dieser (Weiter)-Entwicklungen bislang noch gar nicht analysieren konnten.

Coronavirus SARS-CoV-2

Corona-Mutanten en masse: 12.000 Abwandlungen sind in Umlauf

Mehrere Tausend Coronavirus-Mutationen befinden sich derzeit in Umlauf. Sie alle haben unterschiedliche Risiken für den Menschen.

Coronavirus-Mutationen: Sind sie gefährlich für den Menschen?

Viele Coronavirus-Mutationen hätten keinerlei Auswirkungen auf die Fähigkeit des Erregers, sich auszubreiten oder Krankheiten zu verursachen, heißt es im Fachjournal Nature. Grund dafür sei, dass sie die Form eines Proteins nicht verändern, während diejenigen Mutationen, die Proteine verändern, dem Virus eher schaden, als es zu verbessern.

„Es ist viel einfacher, etwas kaputt zu machen, als es zu reparieren“, sagt Emma Hodcroft, die Teil von Nextstrain ist, einem Versuch, SARS-CoV-2-Genome in Echtzeit zu analysieren. „Was das Virus betrifft, so ist jede einzelne Person, an die es kommt, ein gutes Stück Fleisch“, sagt auch William Hanage, Epidemiologe an der Harvard T. H. Chan School of Public Health in Boston, Massachusetts. „Es gibt keine Auswahl, es besser zu machen.“

D614G und seine Risiken

Wenngleich die meisten Coronavirus-Mutationen keine ernstzunehmende Gefahr für den Menschen darstellen, gibt es eine, die die Forscher dafür umso mehr beunruhigt. An der Aminosäureposition 614 des Spike-Proteins wurde durch einen Kopierfehlers im insgesamt 29.903 Buchstaben umfassenden RNA-Code des Virus ein einzelnes Nukleotid ausgetauscht aus der Aminosäure Aspartat (in biochemischer Kurzschrift D) die Aminosäure Glycin (G). Das Resultat: D614G.

Diese Coronavirus-Mutation wurde lange Zeit als Ursache für eine potenziell schnellere Ausbreitung des Erregers gesehen. Mittlerweile scheint jedoch sicher, dass sich D614G mehr noch auf die schwere der Atemwegserkrankung Covid-19 auswirkt. Damit könnte zumindest diese Abwandlung des Virus gefährlich für den Menschen werden. Doch handelt es sich auch dabei um eine bislang unbestätigte Hypothese.

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