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Kann die Corona-Impfung späte Nebenwirkungen haben? Das sagt ein Arzt

Kann es sein, dass erst Jahre nach der Corona-Impfung Nebenwirkungen auftreten? Ein Arzt beantwortet diese Frage.

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Können späte Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung auftreten? Foto: makotomo/Enes Evren [M] via Canva.com

Dass die Corona-Impfung in Rekordzeit entwickelt wurde, bereitet einigen Menschen Unbehagen. So geht vielen sicherlich die Frage durch den Kopf, ob Nebenwirkungen erst Jahre nach der Impfung auftreten können. Ein Arzt erklärt, was passieren könnte.

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Kann die Corona-Impfung späte Nebenwirkungen haben? Das sagt ein Arzt

Kann es sein, dass erst Jahre nach der Corona-Impfung Nebenwirkungen auftreten? Ein Arzt beantwortet diese Frage.

Corona-Impfung: Sind späte Nebenwirkungen möglich?

Für die meisten dürfte die Corona-Impfung ein Hoffnungsträger sein, der die Covid-19-Pandemie beenden könnte. Dennoch sind Fragen zum Impfstoff, wie zum Beispiel zu möglichen Nebenwirkungen, durchaus legitim. Welche unmittelbaren Nebenwirkungen beispielsweise bei dem Corona-Impfstoff von BioNTech auftreten können, wissen wir bereits. Doch könnte es auch sein, dass der Pikser Jahre später Folgen haben könnte? Der Arzt und Tropenmediziner Dr. Christoph Sprecht sprach mit ntv über diese Frage und beantwortet sie wie folgt:

„Wenn wir Langzeitfolgen oder Langzeitschäden sagen, dann glauben ja viele Menschen, das seien Folgen, die erst nach einigen Jahren nach der Impfung auftreten.“ Allerdings sei dies ein Irrtum. Denn falls es zu Komplikationen komme, würden diese sich „entweder sofort oder nach wenigen Tagen, ganz selten mal wenige Monate später“ zeigen.

Nichtsdestotrotz können auch Impfstoffe schwere Nebenwirkungen haben. Bevor diese eingesetzt werden, müssen die Mittel daher klinische Studien durchlaufen, was auch bei den jetzt zugelassenen Corona-Impfungen der Fall war. So wurde nach der letzten Spritze zwei Monate abgewartet, um zu schauen, ob unerwünschte Reaktionen auftauchen.

Erfahrungen in der Vergangenheit

Tatsächlich gab es in der Vergangenheit Probleme bei dem Grippe-Impfstoff Pandemrix der Firma GKS. Sie wurde 2009 in Europa gegen die Schweinegrippe zugelassen. Doch während sich diese als harmlos entpuppte als zunächst angenommen, erkrankten einige geimpfte Kinder und Jugendliche an Narkolepsie, auch Schlafkrankheit, genannt.

Erst Monate später fiel der Zusammenhang zwischen der Pandemrix-Impfung und der Erkrankung auf. Weltweit sind 1.000 Fälle von Narkolepsie in diesem Zusammenhang bekannt. Es wurden hingegen zig Millionen Menschen geimpft. Zudem sind offenbar kurz nach der Impfung bereits erste Symptome von Narkolepsie aufgetreten – lediglich der Zusammenhang mit der Impfung wurde später entdeckt (via SWR).

Außerdem wurde Pandemrix vor der Zulassung nur etwa 1.600 Menschen geimpft. Das waren zu wenig Menschen, um eine seltene Nebenwirkung zu bemerken. Denn Symptome von Narkolepsie traten bei jedem 20.000 Geimpften auf. Bei etwa BioNTech/Pfizer sind 22.000 Menschen vor der Zulassung geimpft worden. Die Wahrscheinlichkeit ist also größer, dass hier bereits seltene Nebenwirkungen erfasst worden sind. Zudem erhielten bereits Millionen von Menschen eine Impfung, so dass noch seltenere Nebenwirkungen mittlerweile hätten auffallen müssen.

Fazit: Bei keiner Impfung gibt es 100 prozentige Sicherheit

Die Frage, ob Jahre nach der Corona-Impfung Nebenwirkungen auftreten können, kann nicht eindeutig mit ja oder nein beantwortet werden. Dennoch: „Dass Komplikationen erst Jahre nach der Impfung auftreten, ist unrealistisch“, so Dr. Christoph Specht. Allerdings könnte eine gewisse Zeit vergehen, bis ein Zusammenhang mit einem Impfstoff erkannt wird.

Die Nebenwirkungen der Corona-Impfung ist für eine Personengruppe noch nicht klar. Bestimmte Personen dürfen mit dem Corona-Impfstoff von BioNTech nicht geimpft werden. Diese drei Dinge solltest du nach der Corona-Impfung nicht tun.

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