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Corona-Ursprung: Studie will Verantwortliche gefunden haben

Bislang stand die Fledermaus als Verantwortlicher für den Coronavirus-Ursprung im Rampenlicht. Doch könnte tatsächlich ein anderes Tier dafür verantwortlich gewesen sein.

Pangolin zwischen Coronaviren
Könnten Schuppentiere für den Coronavirus-Ursprung verantwortlich sein? Foto: Getty Images/CarlFourie/KATERYNA KON/SCIENCE PHOTO LIBRARY [M]

Seit gut einem Jahr suchen Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Wissenschaftler aus aller Welt nach den Ursprüngen des SARS-CoV-2-Erregers. Bislang wurde dieser in China, konkret bei Fledermäusen, vermutet, die auf sogenannten „Nassmärkten“ verkauft wurden. Eine neue Studie legt aber nahe, dass der Coronavirus-Ursprung tatsächlich bei einem völlig anderen Tier liegen könnte.

Pangolin zwischen Coronaviren

Corona-Ursprung: Studie will Verantwortliche gefunden haben

Bislang stand die Fledermaus als Verantwortlicher für den Coronavirus-Ursprung im Rampenlicht. Doch könnte tatsächlich ein anderes Tier dafür verantwortlich gewesen sein.

Coronavirus: Ursprung offenbar doch nicht bei Fledermaus

Neben Fledermäusen werden auf chinesischen Nassmärkten auch Pangoline, also Schuppentiere, verkauft. Seit Beginn der Pandemie, sind es ebendiese Anlaufstellen, denen der Coronavirus-Ursprung zugeschrieben wird. Forscher verglichen die Strukturen der auf SARS-CoV-2 gefundenen Spike-Proteine mit dem ähnlichsten Fledermaus-Coronavirus und auch mit einem Coronavirus, das aus malaysischen Schuppentieren isoliert wurde, die von den Behörden beschlagnahmt wurden, nachdem sie nach China geschmuggelt worden waren.

„Indem wir testen, ob das Spike-Protein eines bestimmten Virus an Zellrezeptoren verschiedener Spezies binden kann, sind wir in der Lage zu sehen, ob das Virus theoretisch diese Spezies infizieren könnte“, erklärt Studien-Koautor Antoni Wrobel. Er ist Postdoktorand im Structural Biology of Disease Processes Laboratory am Francis Crick Institute in London.

Wichtig dabei sei, „dass wir zwei wichtige Dinge gezeigt haben. Erstens, dass dieses Fledermausvirus wahrscheinlich nicht in der Lage ist, Schuppentiere zu infizieren. Und zweitens, dass ein Schuppentiervirus potenziell Menschen infizieren könnte“, so Wrobel in einer Pressemitteilung des Instituts.

Schuppentiere an Übertragung beteiligt?

Obwohl die Studie aufdeckte, dass das Fledermaus-Coronavirus, bekannt als RaTG13, sich nicht mit den Rezeptoren von Menschen oder Schuppentieren verbinden konnte, und dass das Schuppentier-Coronavirus in der Lage war, sich an Schuppentier- und menschliche Rezeptoren zu binden, bestätigt sie immer noch nicht, ob das Schuppentiervirus ein Teil der Evolution von SARS-CoV-2 zum Menschen war. Dennoch unterstützt die Forschungsarbeit mögliche Szenarien, wie dies geschehen könnte, sagten die Forscher.

Was wiederum viele vermutet hatten, wurde von der WHO kürzlich bestätigt: Der Covid-19-Erreger stammt nicht aus einem Labor. Dies sei „extrem unwahrscheinlich“. Erst Anfang Februar durfte ein WHO-Team das Labor betreten, das vor allem Verschwörungsgläubige für den Coronavirus-Ursprung verantwortlich machen.

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