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Für Corona-Impfstoff: Menschen sollen sich freiwillig infizieren lassen

Seit Monaten schon befinden sich die ersten Corona-Impfstoffe in der Anwendung. Dennoch werden auch weiterhin neue Vakzine gegen den SARS-CoV-2-Erreger entwickelt.

Mann in Schutzkleidung hält Virus-Modelle
Weitere Mutationen des SARS-CoV-2-Erregers könnten die Wirksamkeit von Corona-Impfstoffen gefährden. Foto: Getty Images/Yulia Reznikov/Aitor Diago [M]

Im Rahmen einer Studie des Imperial College London sollen Freiwillige mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert werden. Neben der Hochschule und ihren Kooperationspartnern informiert nun auch das britische Wirtschaftsministerium die Bevölkerung darüber, dass weiterhin Freiwillige für das Projekt benötigt werden. Ziel der Untersuchung ist es, die Effektivität neuer Corona-Impfstoffe festzustellen.

Mann in Schutzkleidung hält Virus-Modelle

Für Corona-Impfstoff: Menschen sollen sich freiwillig infizieren lassen

Seit Monaten schon befinden sich die ersten Corona-Impfstoffe in der Anwendung. Dennoch werden auch weiterhin neue Vakzine gegen den SARS-CoV-2-Erreger entwickelt.

Coronavirus: Neue Impfstoffe sind auf dem Weg

Unterstützt durch eine Investition der britischen Regierung in Höhe von 33,6 Millionen Pfund (circa 38,7 Millionen Euro), wird die Studie von einer Partnerschaft zwischen dem Imperial College London, dem Royal Free London NHS Foundation Trust und dem klinischen Unternehmen hVIVO durchgeführt. Die aus der Studie gewonnenen Erkenntnisse über die Immunreaktion des menschlichen Körpers auf den Erreger könnten die Erschließung neuer Verfahrensweisen für Corona-Impfstoffe ermöglichen.

Dabei werden bis zu 90 sorgfältig ausgewählte, gesunde erwachsene Freiwillige dem Virus in einer „sicheren und kontrollierten Umgebung“ ausgesetzt. Die Forscher sowie das verantwortliche Ministerium ermutigen Menschen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren, die das geringste Risiko für Komplikationen durch das Coronavirus haben, eine freiwillige Teilnahme in Betracht zu ziehen.

Die erste Studie wird darauf abzielen, die geringste Menge des Virus zu ermitteln, die benötigt wird, um eine Covid-19-Infektion zu verursachen. Da es viel weniger Informationen über neue Virusvarianten gibt, werden die Ärzte das ursprüngliche Virus verwenden, das seit März 2020 in Großbritannien im Umlauf ist.

Forscher zeigen sich zuversichtlich

„Unser letztliches Ziel ist es, schnell zu testen, welche Impfstoffe und Behandlungen am besten geeignet sind, um diese Krankheit zu bekämpfen“, erklärt der leitende Forscher Dr. Chris Chiu vom Department of Infectious Diseases am Imperial College London.

Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng ergänzt: „Forscher und Wissenschaftler auf der ganzen Welt haben große Fortschritte beim Verständnis von Covid-19 und bei der Entwicklung wichtiger Impfstoffe zum Schutz der Menschen gemacht, aber wir sind erst einen Teil des Berges, den wir erklimmen müssen.“

Obwohl es sehr positive Fortschritte in der Impfstoffentwicklung gebe, wolle man die besten und wirksamsten Corona-Impfstoffe für den langfristigen Einsatz finden. „Diese Studien am Menschen – die weltweit ersten – werden hier in Großbritannien durchgeführt und werden dazu beitragen, das Wissen der Wissenschaftler darüber, wie das Coronavirus auf Menschen wirkt, zu beschleunigen und könnten schließlich die schnelle Entwicklung von Impfstoffen fördern.“

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