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Mars-Stürme „sprenkeln“ die Erde – die Auswirkungen kannst du sehen

Mars-Stürme beeinflussen offenbar nicht nur die Oberfläche des Roten Planeten. Auch auf der Erde landen Partikel unseres Nachbarn.

Ein Sturm auf dem Mars
Ein Sturm auf dem Roten Planeten zwang eine Mars-Mission in den Sicherheitsmodus. © Getty Images/MARK GARLICK/SCIENCE PHOTO LIBRARY

Am 4. Juli 2016 ist die Juno-Raumsonde der NASA (National Aeronautics and Space Administration) in den Orbit des Jupiters eingetreten. Dort soll sie wichtige Informationen über die Zusammensetzung und andere Facetten des größten Planeten unseres Sonnensystems sammeln. Durch reinen Zufall scheint die Sonde nun aber ein Phänomen aufgedeckt zu haben, das den Wissenschaftlern der NASA bislang unbekannt war. Doch betrifft es nicht den Gasriesen, der eigentlich im Fokus ihrer Mission steht, sondern unseren direkten Nachbarn, den Mars, und seine Stürme.

Ein Sturm auf dem Mars

Mars-Stürme „sprenkeln“ die Erde – die Auswirkungen kannst du sehen

Mars-Stürme beeinflussen offenbar nicht nur die Oberfläche des Roten Planeten. Auch auf der Erde landen Partikel unseres Nachbarn.

Mars-Stürme feuern auf die Erde

Auf den ersten Blick hielten die NASA-Wissenschaftler die Partikel-Ströme, die die Sternkartenkameras der Sonde blockierten, für ausgelaufenen Treibstoff. Zwar waren sich die Forscher bereits darüber im Klaren, dass es Staubwolken gibt, die die Sonne umkreisen, allerdings nahmen sie bislang an, dass diese hauptsächlich aus den Trümmern ferner Asteroiden und Kometen bestehen – und nicht aus den Ausläufer von Mars-Stürmen.

Bei näherer Untersuchung habe sich herausgestellt, dass es sich bei den Spuren um Stücke der Raumsonde selbst handelte, die offenbar zusammen mit dem durch das innere Sonnensystem peitschenden Marsstaub abgeschlagen wurden. „Zwar kommt es auf dem Mars zu episodischen, planetenweiten Staubstürmen und Marsstaub wird in außergewöhnliche Höhen geschleudert, aber ein Entkommen vom Mars würde die Überwindung der Fluchtgeschwindigkeit (∼5 km s-1) erfordern, wofür bisher kein Mechanismus identifiziert wurde“, schreiben die Astronomen in einer am 9. März 2021 (erstmals am 11. November 2020) veröffentlichten Studie. Dennoch scheint ebendies zu geschehen.

Mit den Kameras von Juno verfolgten sie die Verteilung und Flugbahn der Staubwolken und fanden heraus, dass der Übeltäter tatsächlich der Mars ist. Und dort gibt es so viel von dem Staub, fanden die Wissenschaftler, dass er sogar seinen Weg in die Erdatmosphäre findet.

Staub erzeugt Zodiakallicht

„Das Sonnensystem beherbergt eine Staubwolke, die die Sonne umkreist und sich durch Streulicht (Zodiakallicht) bemerkbar macht, das nach der Abenddämmerung und vor der Morgendämmerung zu sehen ist“, hieß es in dem Papier. Innerhalb dieser Wolke würden sich Staubbänder befinden, die in der Nähe der ekliptikalen Ebene kreisen, was durch einen Überschuss an Streulicht in diskreten ekliptikalen Breiten angezeigt wird – das sich auch von der Erde aus beobachten lässt.

Erfolge und Pleiten der NASA

Erst jüngst landete die US-amerikanische Raumfahrtorganisation ihm Rahmen der Mars 2020-Mission auf der Oberfläche des Roten Planeten. Der entsandte Rover soll allerdings nicht nur Mars-Stürme und -Staub untersuchen. Vielmehr liefert der Mars-Rover Perseverance erstmals Audioaufnahmen von unserem planetaren Nachbarn. Allerdings tritt die Behörde nicht nur durch Erfolge ins Rampenlicht. In mindestens drei Fällen hat sich die NASA meisterhaft blamiert.

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