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Krebs heilen: Neuartiges Gel bildet wichtigen Grundstein künftiger Medikamente

Krebs zu heilen ist derzeit eine der wohl größten Aufgaben der Medizin. Eine neue Methode könnte sie maßgeblich erleichtern.

Mikroskop und Pipette
Ein neues Hydrogel könnte dabei helfen

Bei Krebs handelt es sich kurzgesagt um eine unkontrollierte, bösartige Gewebeneubildung (maligne Neoplasie). Dabei findet durch Tumore eine Invasion in gesundes Gewebe statt. Diese lassen sich nur schwierig angreifen, ohne im selben Zug das umliegende gesunde Gewebe zu zerstören. Weit anfälliger für eine Behandlung sind aber Krebsstammzellen. Sie könnten der Schlüssel sein, um Krebs zu heilen.

Mikroskop und Pipette

Krebs heilen: Neuartiges Gel bildet wichtigen Grundstein künftiger Medikamente

Krebs zu heilen ist derzeit eine der wohl größten Aufgaben der Medizin. Eine neue Methode könnte sie maßgeblich erleichtern.

Krebs heilen: Hydrogel bildet Tumore zurück

Ein neuentwickeltes Hydrogel der staatlichen Hokkaidō-Universität in Japan kann Krebszellen binnen 24 Stunden in Krebsstammzellen zurückbilden. Dies gelang im Rahmen einer Laborversuchsreihe bei gleich sechs unterschiedlichen menschlichen Arten der Krankheit. Entdeckungen wie diese könnten die Entwicklung von Medikamenten zur Krebsheilung maßgeblich vorantreiben.

Bei Krebsstammzellen handelt es sich quasi um die Grundsteine von Tumoren. Wie andere Stammzellen auch, verfügen sie über Eigenschaften wie Selbsterneuerung und Differenzierungspotenzial. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sie maßgeblich an der Entstehung von Tumoren beteiligt sind. Während sie Chemotherapien häufig überleben und so neue Tumore bilden können, wird davon ausgegangen, dass eine vorangegangene Spaltung oder Hinzugabe des Wirkstoffs Interferon alpha sie zerstören kann.

„Krebsstammzellen sind ein wichtiges Ziel für Krebsmedikamente, aber sie sind schwer zu identifizieren, weil sie in sehr geringer Zahl in Krebsgeweben vorkommen“, erklärte Professor Shinya Tanaka von der medizinischen Fakultät der Hokkaido Universität (via SciTechDaily). „Das Verständnis der molekularen Mechanismen von Krebsstammzellen ist entscheidend für die Entwicklung besserer Krebsbehandlungen.“

Bedeutend für die Krebsforschung

In ihrer im Fachjournal Nature Biomedical Engineering veröffentlichten Studie erläutern die Wissenschaftler der Hokkaidō-Universität und des National Cancer Center Research Institute, was es konkret mit dem Stoff auf sich hat. So könne das Doppelnetzwerk (DN)-Gel differenzierte Krebszellen schnell in Krebsstammzellen umprogrammieren. Nachdem die Krebszellen auf das Gel gelegt worden seien, hätten sie damit begonnen, kugelförmige Strukturen zu bilden und spezifische Moleküle zu produzieren, die als Marker für Krebsstammzellen bekannt sind, wie SOX2 und Oct3/4, was darauf hingedeutet habe, dass sie umprogrammiert wurden.

Diese Studie ebnet den Weg für die Erforschung von Medikamenten, die auf Krebsstammzellen abzielen können. „In der Zukunft könnte das DN-Gel möglicherweise verwendet werden, um die Diagnose des Krebszelltyps zu verbessern und personalisierte Medikamente herzustellen, die die Prognose von Krebspatienten verbessern könnten“, erklärt auch Shinya Tanaka, Professor für molekulare und strukturelle Biologie an der Universität Kyūshū.

Erst im Januar hatten Forscher der Harvard University einen Medikamenten-Cocktail vorgestellt, der Tumorzellen regelrecht in den Selbstmord treiben und Krebs so heilen soll. Um die Krankheit zu heilen, muss sie jedoch zunächst erkannt werden. Krebs-Früherkennung soll dir rechtzeitigen Schutz bieten.

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