Veröffentlicht inScience

Forscher überrascht: Eis kann ganz anders aussehen, als bislang gedacht

Gefrorenes Wasser ist Eis – und fertig. Doch so einfach ist es dann doch nicht. Tatsächlich gibt es mehrere Arten von Eis. Und nun wurde sogar eher zufällig eine weitere entdeckt.

Ein Eisblock.
Es gibt mehr als nur eine Variante von Eis. © imago images / Rupert Oberhäuser

Neben dem leckeren Speiseeis existiert natürlich auch noch das ganz normale Eis, also gefrorenes Wasser. Das gibt es in verschiedenen Formen für den alltäglichen Gebrauch, wenn man zum Beispiel an die guten alten Eiswürfel im bevorzugten Getränk denkt. In der Forschung unterscheidet man jedoch gleich mehrere verschiedene Formen. Und nun wurde zufällig noch eine weitere entdeckt.

Eis: Ungekannte Form entdeckt

Das normale Eis, wie wir es kennen, bezeichnet die Wissenschaft als Eis I. Bis vor Kurzem kamen noch 18 weitere Varianten hinzu, die sich in ihrer Kristallstruktur unterscheiden und die bei Unterschieden der Temperatur und des Drucks entstehen.

An der University of Nevada, Las Vegas hat jetzt ein Team eine neue Methode entwickelt, um die Eigenschaften von Wasser unter hohem Druck zu messen. Dazu haben die Forscher*innen eine Wasserprobe zwischen zwei Platten aus Diamant gepresst. Dadurch zwangen sie die Wasser- und Sauerstoffmoleküle, sich neu anzuordnen. Dieser Vorgang erzeugte Eis, das wiederum kurz mit einem Laser zum Schmelzen gebracht wurde, um dann erneut zu gefrieren. Während sie mit verschiedenen Druckintensitäten experimentierten, fanden die Forschenden dann das neue Eis.

Neues Eis im Erdmantel?

Bei einem Druck von 5,1 Gigapascal verwandelte sich die kubische Struktur, die als Eis VII bekannt ist, in eine neue Phase. Diese besteht aus symmetrischen, tetragonalen Kristallen. Danach sei die Entdeckung in Eis X übergegangen. Das neue Phänomen gilt von daher als Übergangsphase und hat den Namen Eis VIIt erhalten.

Aufgrund des enormen Drucks, der für die Entdeckung von Eis VIIt aufgewendet wurde, gehen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen davon aus, dass es im Erdmantel vorkommen könnte. Aber auch auf anderen Planeten können sie es sich vorstellen.

Während an einer Stelle zumindest eine neue Form von Eis entdeckt wurde, verschwindet aber andernorts jede Menge: Der Schwund des Arktis-Eis ist jedenfalls „beunruhigend.“

Quelle: „Pressure-driven symmetry transitions in dense H2O Ice“ (Physical Review B, 2022)

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.