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Studie zu Musik hören kommt zu einem überraschenden Ergebnis

Bestimmte körperliche Aktivitäten und Veränderungen können zu einer besseren mentalen Verfassung beitragen. Wer aber aus welchen Gründen auch immer nicht darauf zurückgreifen kann, sollte alternativ ganz einfach Musik hören.

Frau hört Musik und freut sich - yäi!
Musik hören kann gut für die seelische Gesundheit sein. © imago images / Addictive Stock

Seit zwei Jahren befindet sich die Welt in der Corona-Pandemie. Das geht natürlich nicht spurlos an den Menschen vorbei. Neben der möglichen Infektion und ihrer Folgen gibt es auch in Zeiten von Sicherheitsmaßnahmen, Social Distancing und Lockdowns Einflüsse auf die Psyche. Um diese zu verbessern, gibt es einer neuen Studie nach einen scheinbar naheliegenden und doch überraschenden Weg: Musik hören.

Musik hören und der Effekt auf die Gesundheit

Im ersten Moment mag das nicht sehr überraschend klingen. Schließlich gehört Musik hören zum Hobby vieler Menschen, für die das eine positive, oft vergnügliche Aktivität darstellt. Doch ein Forschungsteam der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover hat sich nun genauer den Effekt von Musik auf die Gesundheit angeschaut.

Für ihre Untersuchung haben die Wissenschaftler*innen 26 zuvor durchgeführte Studien und dadurch die Auswertungen von insgesamt 779 Proband*innen analysiert. Dabei kommen sie zu dem Schluss, dass es für den positiven Effekt musikalischer Interventionen in der Behandlung quantitative wie auch im moderaten Ausmaße qualitative Belege gebe. Musik sorge für „klinisch signifikante Veränderungen in der mentalen, gesundheitsbezogenen Lebensqualität [‚mental HRQOL – health-related quality of life‘]“. Auch die Hinzunahme von Musik als Ergänzung zu einer ansonsten konventionellen Therapie wirke sich deutlich aus.

Der positive Schub für die seelische Verfassung sei innerhalb desselben Wirkungsbereichs, den auch Sport und Gewichtabnahme auf die Psyche hätten, wenngleich am unteren Ende des Spektrums.

Musik birgt noch Unklarheiten

Doch obwohl die Ergebnisse insgesamt sehr vielversprechend seien, gebe es einen wichtigen Faktor zu beachten: Denn innerhalb der verschiedenen Studien variierten die Resultate zwischen Individuen bisweilen stark. Der Einsatz von Musik habe also in einigen Fällen sehr unterschiedliche Ergebnisse hervorgebracht. Das deutet wohl darauf hin, dass dies also nicht für jede Person im gleichen Maße geeignet sei. Trotzdem hoffen die Forschenden, dass Musik hören, singen und musizieren in Zukunft öfter als therapeutische Maßnahme in Betracht gezogen wird.

Es scheint also wahrlich nicht die schlechteste Idee zu sein, einfach ab und an ein gutes Album anzumachen und ihm zu lauschen, wenn es dir mal schlecht geht. Aber bist du psychisch gesund oder nicht? Deine Gedanken können viel über dich verraten.

Quelle: „Association of Music Interventions with Health-Related Quality of Life: A Systematic Review and Meta-analysis” (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover via JAMA Network, 2022)

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