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Mars-Rover: Verborgen in Steinproben – etwas könnte die Erde erreichen

NASA und ESA planen eine Rückführmission für auf dem Planeten gesammeltes Gestein. Mit an Bord könnte allerdings noch etwas ganz anderes sein.

Mars-Oberfläche
© Getty Images/Steven Hobbs/Stocktrek Images

Echtes Marsgestein untersuchen zu können, ist seit Jahrzehnten nicht nur das Ziel der NASA. Ganz aktuell sind die Forschenden diesem so nah wie nie. Denn der Mars-Rover Perseverance hat bereits diverse Proben zusammengetragen. Bei deren Transport zur Erde besteht jedoch ein Risiko. Sie könnten Lebensformen enthalten, die als blinde Passagiere mitfliegen.

„Mars-Proben-Mission“ (MSR): NASA und ESA holen Gestein zur Erde

Der Rücktransport von Gestein des roten Planeten lässt sich sicherlich als eine Art Heiliger Gral der Mars-Forschung bezeichnen. Nicht ohne Grund gab es über die Jahre diverse Strategien, wie dies erfolgen könnte. Sie reichten laut Space.com von Staubsammlungen in der Atmosphäre bis hin zu spezifischer Auswahl auf der Oberfläche durch gut ausgerüstete Roboter – eine Aufgabe, die aktuell der Mars-Rover Perseverance für NASA und ESA ausführt.

Im nächsten Schritt bereiten beide Weltraumbehörden nun die angestrebte „Mars-Gestein-Rückkehr“-Mission vor. In deren Rahmen sollen die bis dahin vom Mars-Rover zusammengetragenen geologischen und atmosphärischen Proben eingesammelt und zur Erde geschickt werden. Diese erreichen sie dann in den frühen 2030er Jahren.

Ein Risiko der Mission liegt in möglicherweise enthaltenem Mars-Leben. Zwar wird solches als „geringes Risiko“ für die ökologische und öffentliche Sicherheit eingestuft. Es liegt aber dennoch nicht bei null.

Damit müssen wir rechnen

Wie es auf der zugehörigen MSR-Webseite dazu heißt, ist der Transport von Mars-Gestein zur Erde unerlässlich:

„Nur dadurch, dass wir die Proben zurückbringen, können wir die Frage [nach Leben auf dem Mars] wirklich beantworten, indem wir die hochentwickeltsten Labore auf dem neuesten Stand der Technik nutzen (…).“

NASA

Ob dieses Vorgehen am Ende eine Gefahr für die Erde darstellt, haben diverse Wissenschaftsexpert*innen international und über die letzten Jahrzehnte diskutiert.

„Die Berichte dieser Panels kamen zu dem Schluss, dass es eine extrem geringe Wahrscheinlichkeit gibt, dass in Gebieten auf dem Mars gesammelte Proben wie jene, die Perseverance untersucht, eine biologische Gefährdung für unsere Biosphäre beinhalten.“

NASA (via MSR-Informationsblatt)

Auf der anderen Seite gibt es aktive Gegner der MSR-Mission. Das Internationale Komitee gegen die Mars-Gestein-Rückkehr (ICAMSR) unter Leitung von Barry DiGregorio erkennt das geringe Risiko zwar an. Die vorgesehenen Eindämmungsmaßnahmen werden dagegen als unsicher angesehen.

Ein ähnliches Risiko besteht übrigens umgekehrt durch unsere Anwesenheit auf dem roten Planeten. Die Ankunft der Rover im Rahmen bisheriger die Mars-Missionen könnte den Mars kontaminiert haben. Ob es am Ende zu einem solchen Szenario auf der Erde kommt, bleibt abzuwarten.

Quellen: NASA

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