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Wie die astronomische Dämmerung Sterne funkeln lässt

Sterne lassen sich am besten kurz vor Sonnenaufgang beobachten. Hobby-Astronom*innen wissen das und sprechen von der astronomischen Dämmerung. Aber was genau verbirgt sich dahinter?

Mann steht auf Mole mit Sternenhimmel über sich
© imago images / Addictive Stock

Gerade, wenn der Himmel am östlichen Horizont noch tief im Dunkeln liegt, finden Sternensucher*innen und Fotograf*innen ihre schönsten Motive. Das Phänomen der astronomischen Dämmerung lässt die Nacht noch einmal kräftig aufleuchten.

Astronomische Dämmerung: Zwischen Tag und Nacht

Die Zeit vor dem Sonnenaufgang und nach dem Sonnenuntergang bezeichnen Astronom*innen als astronomische Dämmerung. In dieser Zeit liegt die Sonne etwa 18 Grad unter dem Horizont. Mit dem bloßen Auge unterscheidet sich diese Dämmerung also kaum von der Nacht. Lediglich am Firmament können wir dann ein besonderes Funkeln wahrnehmen.

Steht die Sonne erst einmal so tief, wirft sie das Licht noch schräg genug in die Atmosphäre und damit zurück auf die Erde. Die Luftmoleküle sorgen dafür, dass Beobachtende auf der Nachtseite noch ein wenig davon abbekommen.

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In der astronomischen Dämmerung sind dann sogar dunklere Planeten und weniger sichtbare Sterne mit dem bloßen Auge zu erkennen. Mitunter sind so selbst Galaxien relativ leicht zu erspähen. Gerade Menschen, die in Städten wohnen, können von einem solchen Schauspiel profitieren. Ist der Sternenhimmel dort häufig durch Lichtverschmutzung verborgen, zeigen sich in dieser Dämmerphase weniger leuchtende Himmelskörper als gelbe Punkte an.

Die astronomische Dämmerung ist mit Abstand die dunkelste. Neben ihr existieren jedoch noch zwei weitere Formen. So beschreibt die nautische Dämmerung den Stand der Sonne zwischen sechs und zwölf Grad unter der Horizontlinie. In diesem schwachen Licht können sich Schiffreisende am besten am Sternhimmel orientieren. Die zivile Dämmerung hingegen beschreibt die Zeit direkt nach Sonnenauf- und Sonnenuntergang, wenn unser Zentralgestirn sechs Grad unter der Horizontlinie steht.

Aufbereiteter Sternenhimmel und Galaxieschweif der Milchstraße vor einem ruinösen Gegenstand
Bei der astronomischen Dämmerung wirft die Sonne gerade soviel Licht in die Atmosphäre, dass dunklere Sterne und Planeten auch mit bloßem Auge gesehen werden können. © imago images / alimdi

Astronomische Dämmerung nicht überall gleich

Wie Space.com schreibt, ist die astronomische Dämmerung nicht der dunkelste Zeitpunkt innerhalb einer Nacht. Und sie ist nicht überall gleich lang. Würde man sich etwa näher am Nordpol befinden, kann die astronomische Dämmerung von Ende Oktober bis Mitte November für Wochen beobachtet werden. Der Grund hierfür findet sich in der geneigten Erdachse. Je nördlicher oder südlicher ein Punkt liegt, desto länger dauert auch die Dämmerung.

Am Äquator hingegen, wo die Tage stets die gleich Länge haben, ist die astronomisch Dämmerung immer gleich kurz. Vom Sonnenuntergang bis zur tiefsten Nacht dauert es nicht mehr als zwei Stunden.

Quellen: Space.com

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