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Ist Fisch krebserregend? Studie stellt beunruhigende Korrelation fest

Ob Fisch krebserregend ist, war bisher kaum erforscht. Nun scheint es, als könnte er sich in die krebserregenden Lebensmittel einreihen.

Frau isst Sushi
© Getty Images/Westend61

Noch immer kann die Wissenschaft nicht alle Fragen zur Entstehung von Tumoren beantworten – ob gut- oder bösartig. Allerdings lassen sich Korrelationen feststellen. Sie geben etwa Hinweise auf potenziell krebserregende Lebensmittel, die schädlichen Effekte von Tabakrauch und Ähnliches. Eine neue, großangelegte Studie könnte nun sogar darauf hindeuten, dass Fisch krebserregend ist.

Krebserregende Lebensmittel: Gehört Fisch dazu?

Gemeinsam mit ihrem Team hat Eunyoung Cho, außerordentliche Professorin für Dermatologie und Epidemiologie an der Brown University, die Auswirkungen von Fischkonsum genauer unter die Lupe genommen. Konkret untersuchten die Forscherinnen und Forscher den Zusammenhang zwischen dem Verzehr größerer Mengen an Fisch und dem Risiko für bösartige Melanome.

„Diese Studie ist wichtig, weil sie sehr groß und prospektiv angelegt ist, d. h. der Fischverzehr wurde vor der Entstehung von Krebs untersucht“, erklärte Cho. „Obwohl der Fischkonsum in den letzten Jahrzehnten in den USA und Europa zugenommen hat, waren die Ergebnisse früherer Studien […] uneinheitlich.“

Die Ergebnisse, die das Team im Fachjournal Cancer Causes & Control veröffentlichte, zeigen eine klare Korrelation auf. Um aber festzustellen, ob tatsächlich der Fisch krebserregend ist oder ein anderer Faktor die Interpretation der Daten verfälscht, braucht es noch weitere Untersuchungen.

Quecksilber könnte Ursache sein

„Der Konsum von Quecksilber in den USA wird hauptsächlich durch Fisch verursacht“, so Cho. „Wenn also Quecksilber mit Hautkrebs zusammenhängt, dann liegt es nahe, dass auch der Verzehr von Fisch damit zusammenhängt.“ Das würde bedeuten, dass Fisch nicht per se ein krebserregendes Lebensmittel wäre, sondern lediglich mit Quecksilber kontaminierter Fisch.

So vermuten auch Cho, ihre Kolleginnen und Kollegen, dass ihre Ergebnisse auf die Schadstoffe im Fisch zurückführbar sein könnten. Beispielhaft nennt die Wissenschaftlerin polychlorierte Biphenyle, Dioxine, Arsen und Quecksilber.

Quellen: „Fish intake and risk of melanoma in the NIH-AARP diet and health study“ (Cancer Causes & Control, 2022); Brown University

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