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Wer war James Webb? Der Mann hinter dem Weltraumteleskop

Die NASA benannte ein Weltraumteleskop zu seinen Ehren. Aber wer steckt hinter der Figur James Webb?

James Webb
James Webb leitete sieben Jahre lang die NASA und begleitete die Apollo-Mission fast bis zum Schluss. © NASA

Das bekannte James-Webb-Weltraumteleskop der NASA befindet sich nun in Betrieb und liefert erste beeindruckende Ergebnisse. Doch woher hat es eigentlich seinen Namen? Wer war James Webb? Eins vorab: Mit Wissenschaft und dem Weltraum hatte er eigentlich nichts zu tun.

James Webb war ehemaliger NASA-Chef

James Edwin Webb wurde 1906 in Tally Ho, North Carolina geboren. Als studierter Pädagoge diente er mit Mitte 20 im Marine Corps. Dort hatte er sich als aktiver Pilot zwischen den Jahren 1930 und ’32 erstmalig vom Erdboden abgesetzt. Doch sollten noch einige Jahre vergehen bis es höher hinausging und er sich der Leitung der US-Weltraumbehörde zuwandte.

In Washington, inzwischen in seinen Dreißigern mit Frau und zwei Kindern, war er lange im öffentlichen Dienst tätig. Politisch war er offenbar eher der Demokratischen Partei zugewandt, da er in dieser Phase seines Lebens für zwei Lokalpolitiker tätig war, wie Cosmos Indirekt einordnet.

Auch wenn er Washington zwischenzeitlich verließ, um für ein Ölunternehmen zu arbeiten, zog es ihn 1961 zurück in die Hauptstadt der USA. In diesem Jahr übernahm James Webb die behördliche Leitung der NASA und seine Taten binnen der nächsten acht Jahre machten ihnen zum Namenspatron des bekannten James-Webb-Weltraumteleskops.

Kein Mann der Wissenschaft

Die NASA portraitiert James Webb auf ihrer Webseite als wichtige Figur während der Apollo-11-Mission. Allerdings war James Webb selber kein Astronaut oder Wissenschaftler. Doch in einem anderen Feld muss er sehr begabt gewesen sein.

Durch seine organisatorischen Fähigkeiten gelang es James Webb aus der NASA ein koordiniertes Forschungszentrum für den Weltraum zu machen. Kurz vor Ende seiner Laufbahn stieß er insgesamt 75 wissenschaftliche Missionen der NASA an und trug maßgeblich dazu bei, den ersten Mann auf den Mond zu bringen. Sein Engagement „legte den Grundstein für die erfolgreichste Periode astronomischer Entdeckungen in der Geschichte, die bis heute andauert“.

Dies gelang ihm unter anderem durch sein politisches Fingerspitzengefühl und Kontakte in der US-Hauptstadt, mit denen er vor allem finanzielle Unterstützung für die NASA erwirken konnte.

Schlüsselrolle bei der Mondlandung

Seine Verbissenheit und sein Ehrgeiz sind in einem Zitat zu erkennen, das ihm zugeschrieben wird. In einem Gespräch soll Webb gegenüber dem damaligen US-Präsident John F. Kennedy und dem Vize-Präsident Lyndon B. Johnson geäußert haben:

„Und soweit es mich betrifft, werde ich kein Programm ausführen, das nur ein One-Shot-Programm ist. Wenn Sie wollen, dass ich der Administrator bin, wird es ein ausgewogenes Programm sein, das die Arbeit für das Land erledigt …“

James Webb

Gemeint ist hier die Apollo-11-Mission, der sich Webb sieben Jahre lang intensiv widmete. Allerdings verließ er die US-Weltraumbehörde im Oktober 1968. Die erste Mondlandung erfolgte am 20. Juli 1969. Im März 1992 verstarb James Webb. 20 Jahre später entschied sich die NASA dazu den Nachfolger des Hubble-Teleskops nach ihm zu benennen.

Quellen: NASA, Cosmos Indirekt

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