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NASA bläst Start ab: Stärkste Rakete aller Zeiten bleibt am Boden (Update)

Die Vorbereitungen für den Start der Mission Artemis 1 fanden ein abruptes Ende. Grund dafür waren Schwierigkeiten am Motor.

Space Launch System (SLS)-Rakete der NASA mit dem Orion-Raumschiff an Bord auf einer mobilen Trägerrakete, als sie aus dem Vehicle Assembly Building zum Startkomplex 39B im Kennedy Space Center rollt
Space Launch System (SLS)-Rakete der NASA mit dem Orion-Raumschiff an Bord auf einer mobilen Trägerrakete, als sie aus dem Vehicle Assembly Building zum Startkomplex 39B im Kennedy Space Center rollt. © Getty Images/Paul Hennessy/Anadolu Agency

Ein Triebwerkleck hat die NASA dazu veranlasst den Start der Artemis 1-Mission abzusagen. In Folge der technischen Probleme hatte der Countdown bei minus 40 Minuten gestoppt. Die „nicht behebbare“ Motorentlüftung wird nun untersucht, der Start auf unbestimmte Zeit verschoben.

So berichteten wir zuvor über den Artemis 1-Start:

Am Montag, den 29. August, um 14:33 Uhr (MESZ) plant die NASA den Start der Mission Artemis 1. Damit steht die US-amerikanische Raumfahrtbehörde kurz davor, den ersten großen Schritt auf dem Weg der Menschen zurück zum Mond zu machen. Die Mission dient als eine Art Testflug für das Space Launch System (SLS) sowie die Orion-Kapsel der NASA – sie trägt daher keine Besatzung.

NASA: Artemis 1-Start im Stream

Ziel der Mission ist ein Flug zum Mond. Dort soll sie einige kleine Satelliten aussetzen, bevor sie in die Umlaufbahn des Trabanden eintritt. Beim SLS handelt es sich um eine sogenannte Schwerlastrakete. Das Triebwerk ist noch leistungsstärker als das Saturn V-System der Apollo-Missionen, die Astronautinnen und Astronauten in den 1960er und 70er Jahren zum Mond brachten – und damit die stärkste Rakete aller Zeiten.

Im Rahmen der Artemis 1-Mission will die NASA den Betrieb ihres neuen Raumschiffs üben. Tests wie diese sind unerlässlich, um künftigen Besatzungen eine möglichst sichere Reise zu gewährleisten.

Beim SLS handele es sich um ein neuartiges Raketensystem, erklärt Jack Burns in einem Beitrag auf The Conversation. Burns ist Professor für Astrophysikalische und Planetarische Wissenschaften an der Universität von Colorado Boulder. „Es verfügt sowohl über eine Kombination aus Flüssigsauerstoff- und Wasserstoff-Haupttriebwerken als auch über zwei anschnallbare Feststoffraketen-Booster, die vom Space Shuttle abgeleitet sind. Es handelt sich also um eine Mischung aus dem Space Shuttle und der Saturn-V-Rakete von Apollo.“

Hier kannst du den offiziellen Livestream der NASA mitverfolgen.

Die neue Weltraumwirtschaft

Verläuft der Testflug erfolgreich, kommt eine ganze Reihe neuer Aufgaben auf die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu. Immerhin sind die Ziele des Artemis-Programms weit vielfältiger als das, was mittels des heutigen Raketenstarts geprüft wird. Burns zufolge gehöre damit mitunter die „Nutzung vorhandener Ressourcen wie Wassereis und Mondboden zur Herstellung von Nahrungsmitteln, Treibstoff und Baumaterialien“ auf dem Mond.

So soll das Programm mitunter zum Aufbau einer Mond- und Weltraumwirtschaft beitragen. SpaceX etwa ist bereits maßgeblich an der Artemis 1-Mission beteiligt. „Die NASA ist nicht Eigentümerin des Raumschiffs, sondern kauft Sitze, die es Astronauten ermöglichen, auf die Oberfläche zu gelangen“, so Burns. Anschließend werde SpaceX das Raumschiff für andere Zwecke nutzen, etwa den „Transport anderer Nutzlasten, privater Astronauten und Astronauten aus anderen Ländern“.

Quellen: The Conversation; YouTube/NASA

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