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NASA zeigt Aufnahmen vom Orionnebel – „Wir sind überwältigt“

Richtest du deinen Blick zum Sternbild Orion aus, entdeckst du einen diffusen Emissionsnebel. Er ist dabei fast doppelt so groß wie der Vollmond und hat eine ganz besondere Aufgabe: Hier werden Sterne geboren.

Orionnebel
Der Orionnebel ist ein Sternenkindergarten. © Juan - stock.adobe.com

Selbst mit dem bloßen Auge kannst du ihm am Nachthimmel erkennen. Die Rede ist vom Orionnebel. Er dient als Sternenkindergarten und ist daher für die Forschungsgemeinde von umfassender Bedeutung. Mit dem James-Webb-Teleskop der NASA sind nun erstmalig überaus detailreiche Aufnahmen gelungen.

Bilder vom Orionnebel: Das ist zu erkennen

Die Aufnahme zeigt mehrere Gasschichten, die sich im Orionnebel tummeln. „Dies ist ein zusammengesetztes Bild aus mehreren Filtern, das Emissionen von ionisiertem Gas, molekularem Gas, Kohlenwasserstoffen, Staub und gestreutem Sternenlicht darstellt.“, heißt es seitens der Western University via Scintechdaily.

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Aufnahme des James-Webb-Weltraumteleskops vom Orionnebel. © NASA, ESA, CSA, Data reduction and analysis: PDRs4All ERS Team; graphical processing S. Fuenmayor

Besonderes Augenmerkt solltest du auf die dichte, gelblich eingefärbte Staubwolke („Orion Bar“) legen. Diese ermöglicht den dichten Nebel zu jeder Zeit, da Staub und Moleküle von ihr geschützt werden, sodass sie sich in den Weiten des Raums nicht so schnell verflüchtigen.

Die Aufnahme zeigt in beeindruckender Detailgenauigkeit „einen unglaublichen Reichtum an Filamenten, Kügelchen, jungen Sternen mit Scheiben und Hohlräumen“, heißt es weiterhin. Und das obwohl sich der Orionnebel ganze 1.350 Lichtjahre von der Erde entfernt befindet.

Bedeutung für die Forschung: Wie entstehen Planeten und Sterne?

„Wir sind überwältigt“, erklärt die Astrophysikerin der Western University Els Peeters. Bereits im Jahr 2017 nahm man sich diese besondere Region für genauere Untersuchungen vor. Insgesamt schlossen sich mehr als hundert Forschende aus 18 Ländern für dieses Projekt zusammen. Nun kann das Team um Peeters endlich untersuchen, wie stark neue Sterne im Orionnebel Gase und Staubwolken in ihrem Umfeld transformieren.

Wird ein Stern geboren, gibt er eine große Menge ultravioletter Strahlung an seine Umgebung ab. Das beeinflusst entsprechend auch die physische und chemische Zusammensetzung des Staubs um ihn herum. „Wie genau das funktioniert und wie es sich auf die weitere Sternen- und Planetenentstehung auswirkt, ist noch nicht bekannt“, erklärt Peeters.

Doch in den James-Webb-Aufnahmen können sie nun ganz genau erkennen, wo gerade neue Sterne entstehen oder die ersten „Fadenstrukturen“ zu diesem Zweck auftauchen. Der Prozess lässt sich also beim Orionnebel live mitverfolgen.

Quelle: Scintechdaily

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