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NASA feiert wichtigen Meilenstein: Er ist ein „Wendepunkt für die gesamte Menschheit“

Am 26. September wurde eine Sonde gen Weltall geschickt – mit Kollisionskurs auf einen Asteroiden. Der Testlauf diente nichts geringerem als dem Schutz der Menschheit. Die Ergebnisse übertreffen alle Erwartungen.

Trümmerschweif nach NASA-Mission "Dart"
Hier erkennst du den Trümmerschweif, den DART nach Abschuss erzeugt hat. © NASA/ESA/STScI/Hubble

Gefahren für die Menschheit müssen nicht zwingend auf der Erde selbst entstehen, sondern können auch aus dem Weltall an uns heranrauschen. Die Rede ist von Asteroideneinschlägen. Schon einer mit wenigen Kilometern Durchmesser kann als Planetenzerstörer gewertet werden. Dieser Gefahr ist sich auch die NASA bewusst, weswegen sie zum ersten Mal in der Geschichte versuchten, ein Exemplar von seiner Umlaufbahn abzulenken. Das neuste Update zur DART-Mission findest du ganz unten.

NASA: „DART“-Mission – so sah sie aus

Der Name des Vorhabens steht für Double Asteroid Redirection Test, kurz DART. Die gleichnamige Gerätschaft erhob sich am 26. September gen Weltall empor und war ungefähr so groß wie ein Snackautomat. Sie verfügte über ein einziges Instrument: eine Kamera. Mit dieser haben Mitarbeitende der NASA sichergestellt, dass das Ziel – der Asteroid Dimorphos – auch erreicht wird.

Du kannst dir die Aufzeichnungen der NASA-Mission nachträglich auf YouTube anschauen. Du siehst erst einmal zwei Asteroiden, wobei Raumschiff inklusive Kamera an dem ersten vorbeirauscht. Denn von dem binären Asteroidensystem hatte die NASA nur den Abschuss einem der beidem im Sinn. Der kleinere Dimorphos umkreist den größeren Asteroiden Didymos. Zum Ende des Feeds siehst du dann Dimorphos aus nächster Nähe bis plötzlich alles dunkel wird. Denn DART selbst dient als Abwehrmaßnahme und wurde infolgedessen beim Aufprall zerstört.

Wichtig: Wir waren zu keinem Zeitpunkt der Mission einer Gefahr ausgesetzt. Dimorphos war und ist nicht auf Kollisionskurs mit der Erde. Allerdings diente der Versuch dazu künftig Abwehrmaßnahmen zu entwickeln, falls sich ein anderer Kandidat in unsere Nähe trauen sollte.

Das passierte direkt nach der Kollision

Der Schlag, den Dimorphos abbekommen hat, war anscheinend gewaltig. Vice berichtet, dass infolgedessen schwebendes Geröll in einer länge von 6.000 Meilen (entspricht 9.656 Kilometern) im Weltraum zu beobachten waren. Eine Aufnahme des langen Trümmerschweifs teilte die National Science Foundation’s NOIRLab auf Twitter. Das Bild gelang mithilfe des SOAR-Teleskops in Chile:

„Geschafft! Das SOAR-Teleskop in Chile, betrieben von @NOIRLabastro , erfasste die mehr als 10.000 Kilometer Spur, die danach zurückblieb @NASA ’s DART-Raumsonde traf Dimorphos. Bildnachweis: CTIO/NOIRLab/SOAR/NSF/AURA/T. Kareta (Lowell Observatory), M. Knight (US Naval Academy)“

Twitter / @NOIRLabAstro

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Aktuell machen sich Forschende der NASA an die Auswertung und untersuchen, ob das Ablenken der Umlaufbahn des Asteroiden auch tatsächlich gelungen ist. In einer Pressemittelung informiert die US-Raumfahrtbehörde über die ersten Ergebnisse: Tatsächlich konnte DART die Umlaufbahn des Asteroiden Dimorphos zu verändern.

Auswertung: NASA lässt Sektkorken knallen

Vor Abschuss durch DART hat Dimorphos zum Umkreisen von Didymos 11 Stunden und 55 Minuten benötigt. Nach Abschuss sind es nun nur noch 11 Stunden und 23 Minuten. NASA-Administrator Bill Nelson verkündet feierlich:

„Die Mission zeigt, dass die NASA versucht, auf alles vorbereitet zu sein, was das Universum uns entgegenwirft. Die NASA hat bewiesen, dass wir es als Verteidiger des Planeten ernst meinen. Dies ist ein Wendepunkt für die planetare Verteidigung und die gesamte Menschheit, der das Engagement des außergewöhnlichen NASA-Teams und der Partner aus der ganzen Welt demonstriert.“

Bill Nelson

Dabei hat die DART-Mission schon jetzt alle Erwartungen übertroffen. Die US-Raumfahrtbehörde hat als Schwellenwert für eine gelingende Mission eine Veränderung der Umlaufzeit von gerade mal 73 Sekunden festgelegt. Mit über 32 Minuten übertreffen die Ergebnisse diesen Wert um das 25-fache. Dennoch stehen für die kommenden Wochen und Monate noch viele Beobachtungen an.

Quellen: YouTube / NASA, Hessische/Niedersächsische Allgemeine, Vice, Twitter / @NOIRLabAstro, NASA

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