Ende 2021 hat die NASA mit dem James-Webb-Teleskop den Nachfolger des Hubble-Teleskops ins Weltall gestartet, um die Weiten des Universums in bisher nie dagewesener Genauigkeit untersuchen zu können. Dabei macht die US-Raumfahrtbehörde auch spannende Entdeckungen. Jüngst konnte man etwa 17 Staubringe ausfindig machen, die auf ein ganz seltenes Phänomen hinweisen.

NASA findet erstmals Staubringe eines dualen Sternensystems

Die Beobachtung wurde in einer neuen Studie festgehalten sowie auf verschiedenen Kanälen der NASA verbreitet. In einer Entfernung von etwa 5.300 Lichtjahren erspähte das James-Webb-Teleskop zwei junge Sterne, die sich in einer Art himmlischen Tanz miteinander befinden und Weltraumstaub in Form eines Ringes aufwirbeln, wann immer sie aufeinandertreffen.

Man spricht dabei von einem „Fingerabdruck“ des Geschehens. Die Forschenden haben bei ihren Untersuchungen herausgefunden, dass sich der Vorgang wohl alle acht Jahre wiederholt. Die 17 Ringe verweisen also auf entsprechend viele Treffen der Sterne über einen Zeitraum von 136 Jahren.

Wie bei den Ringen bei einem Baumstamm ist so der zeitliche Verlauf feststellbar. Mit Hilfe von Teleskopen auf der Erde kann man übrigens nur zwei Ringe sehen – das James-Webb-Teleskop ist also besonders sensibel eingestellt.

Ein ganz seltener Sternentyp

Die beiden Sterne wurden zusammen Wolf-Rayet 140 getauft und bestehen aus einem sogenannten O-Stern, der schwer zu finden ist, und einem Wolf-Rayet-Stern. Ersterer ist ein superheißes, sehr massereiches Objekt während Letzterer ein alternder O-Stern ist. In der Vergangenheit konnte man Wolf-Rayet-Sterne sehen, die zwar Staub erzeugten. Doch Wolf-Rayet 140 stellt die erste Entdeckung dieses Ringmusters dar.

Da sich ein Wolf-Rayet-Stern immer am Ende seines Lebenszyklus befindet, wird es im kosmischen Sinne wohl nicht mehr lange dauern, bis er kollabiert. Dabei entsteht für gewöhnlich ein Schwarzes Loch. Was danach geschieht, ist noch nicht absehbar: Jüngst haben Forschende zum Beispiel ein „rülpsendes“ Schwarzes Loch entdeckt.

Quelle: „Nested dust shells around the Wolf–Rayet binary WR 140 observed with JWST“ (Nature Astronomy, 2022), YouTube / NASA Jet Propulsion Laboratory

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