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Mars: NASA könnte bald jahrhundertealtes Geheimnis lüften

Die NASA untersucht den Mars schon seit Jahrzehnten. Einige Rätsel sind aber noch älter als die US-Raumfahrtbehörde.

Mars-Oberfläche
Die InSight-Mission ist Teil des Discovery-Programms der NASA. © luchschenF - stock.adobe.com

Am Heiligabend 2021 traf ein Meteorit den Mars. Er war nur einer von vielen, die die NASA im Laufe der vergangenen Jahrzehnte registrierte, doch macht ihn etwas besonders. Denn er könnte der Wissenschaft dabei helfen, eines der wohl wichtigsten Mysterien des Roten Planeten aufzuklären.

NASA: Geheimnisse der Mars-Kruste

Seit die Raumsonde InSight Ende 2018 den Mars erreichte, spürte sie mehr als 1.300 Beben auf. Eines von ihnen rührte vom Einschlag zweier Meteoriten her. Sie erzeugten messbare seismische Wellen an der Oberfläche – bislang hatte man derartiges lediglich auf der Erde beobachten können. Für die Mission ist diese Messung ein großer Erfolg.

„Das ist wirklich aufregend“, zitiert Insider die Geophysikerin Doyeon Kim von der ETH Zürich. Sie analysierte die Daten des Bebens. „Das war eines der Ziele der Mission, Oberflächenwellen zu entdecken und zu identifizieren.“ Zuvor hatte die InSight-Mission der NASA in erster Linie Beben aus dem tiefen Untergrund registriert, sogenannte „Körperwellen“.

Im Rahmen einer im Fachjournal Science veröffentlichten Studie untersuchten Kim und ihr Team aber nicht nur die Wellen selbst. Vielmehr noch gelang es den Forschenden mittels der gesammelten Daten Rückschlüsse auf die Beschaffenheit und Struktur der Kruste des Mars zu ziehen – ein Rätsel, das die Wissenschaft schon seit Jahrhunderten beschäftigt.

Des Rätsels Lösung?

Ein Grund für das besondere Interesse an der Kruste des Roten Planeten stellen offensichtliche Diskrepanzen zwischen dessen nördlicher und südlicher Hemisphäre dar. So besteht die Nordhalbkugel aus überwiegend flachem Tiefland, während der Süden von unzähligen Bergen gespickt ist. Kim zufolge gibt es aktuell vor allem zwei Theorien, die die Unterschiede erklären sollen:

  1. Der Norden und der Süden des Mars bestehen aus zwei unterschiedlichen Gesteinsarten.
  2. Die Kruste des Planeten ist im Süden dicker.

Allein auf Basis ihrer Analysen lässt sich das Rätsel allerdings noch nicht lösen. Zumindest erste Schlüsse lassen sich aber daraus ziehen. Basierend auf den Daten kamen die Forschenden zu dem Fazit, dass es durchaus sein kann, dass die Kruste des Mars im Norden einfach dünner ist als im Süden. „Dies ist nur ein einziges oder ein winziges Beweisstück, um das Geheimnis zu lüften“, so Kim. Weitere Einschläge und Analysen könnten die Wissenschaft mit weiteren Tipps versorgen.

Quellen: Insider; „Surface waves and crustal structure on Mars“ (2022, Science)

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