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Raumfahrt: Raketenstarts werden auch für traurige Anlässe genutzt

Jährlich werden zahlreiche Raketen ins Weltall geschossen. In den meisten Fällen geht es um Forschung oder Telekommunikation. Weltraumbestattungen kommen aber ebenfalls vor.

Foto des nächtlichen Sternenhimmels.
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Wenn der Geist den Körper verlässt: So erklären Experten die Nahtoderfahrung

Wenn Menschen das Gefühl haben, ihr Geist verlasse ihren Körper, spricht man von einer Nahtoderfahrung. Um herauszufinden, ob dieser außergewöhnliche Bewusstseinszustand auf mystische Vorgänge zurückzuführen ist, lohnt sich ein Blick in die Wissenschaft.

Der Weltraum bietet nahezu unzählige Forschungsmöglichkeiten und wird zudem schon jetzt für praktische Gegebenheiten des Alltags genutzt. Ohne Satelliten im All wären zum Beispiel TV-Übertragungen und die allgemeine Telekommunikation sicher längst nicht auf dem Leistungsniveau, wo sie aktuell sind. Es gibt aber auch einen eher unbekannten Zweck für Raketenstarts: Weltraumbestattungen werden in der Tat schon für Trauernde angeboten.

Weltraumbestattungen: Die Liebsten posthum ins All schicken

Dass die sterblichen Überreste nicht nur in einem Sarg oder einer Urne in der Erde verbuddelt werden müssen, ist bekannt. Dass aber Weltraumbestattungen nicht nur eine Fantasievorstellung sein müssen, sondern in der Tat schon seit geraumer Zeit möglich sind, dürfte vielen gar nicht bewusst sein.

Aus einem Bericht beim britischen Guardian geht hervor, dass weltweit mehrere Anbieter für diesen besonderen Dienst entstanden sind, seitdem 1992 die Asche des verstorbenen „Star Trek“-Erfinders Gene Roddenberry an Bord des Space Shuttles ins All flog. Aber nicht nur für menschliche Todesfälle gibt es passende Unternehmen. Auch von verstorbenen Haustieren kann man so Abschied nehmen.

Auch spannend zu wissen: Der Weltraum selbst ist bekanntermaßen ein lebensfeindlicher Ort. Wir sagen dir, wie der Mensch den Tod im All durch das Vakuum finden könnte.

Große Preisspanne für Weltraumbestattungen

Wer die Asche eines verstorbenen Bekannten ins All schicken will, wird unter Umständen tief in die Taschen greifen müssen. Das in Neuseeland angesiedelte Unternehmen StardustMe legt wert darauf, dass man es sich leisten kann. Dazu ist man mit einer italienischen Firma eine Partnerschaft eingegangen, wodurch man Zugang zu SpaceX-Raketenstarts erhält – diese seien besser verfügbar und günstiger. Etwa 1.500 US-Dollar kostet es umgerechnet bei StartdustMe.

Bei der schon 1994 in den USA gegründeten Firma Celestis gibt es verschiedene Angebote, die sich stark im Preis unterscheiden: Zwischen 2.995 bis 12.995 US-Dollar müssen Hinterbliebene auf den Tisch blättern, je nachdem, wie weit die Asche ins All getragen werden soll: Dabei kann es von der Erdumlaufbahn zum Mond bis hin zu weit entfernten Gegenden des Weltraums gehen.

Nur geringe Mengen üblich

Missionen nur zu dem Zweck von Weltraumbestattungen gibt es aber keine. Stattdessen kaufen sich Unternehmen wie Celestis Platz auf Raketen ein, um die Asche als Teil der Fracht ins All zu bringen.

Damit dies für die Angehörigen der verstorbenen Personen überhaupt bezahlbar bleibt, schaffen es aber nur äußerst geringe Mengen der Asche an Bord: Üblich sind nur ein bis sieben Gramm an Asche.

Quellen: The Guardian, Celestis, eigene Recherche

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