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Reisen in die Vergangenheit: Imposantes Modell zeigt, was dazu nötig wäre

Zeitreisen in die Vergangenheit sind in der Theorie möglich. Doch müsste unser Universum dazu eine wichtige Bedingung erfüllen.

Zeitreisender steht vor Lichtstrahlen
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Einsteins Relativitätstheorie: Erstaunliche Alternative übertrifft sie ausgerechnet in diesem Punkt

Forscher nahmen es mit den Ungereimtheiten des Einstein-Modells auf und entdeckten dabei eine erstaunliche Alternative zur wahrscheinlich berühmtesten physikalischen Annahme.

Immer wieder finden Zeitreisen in der Popkultur anklang. Seien es Filme wie „Zurück in die Zukunft“ (1985) oder „Interstellar“ (2014) – so ganz scheint die Thematik die Menschen nicht loszulassen. In der Wissenschaft sind Reisen durch die Zeit stark umstritten, vor allem dann, wenn die Vergangenheit das Ziel ist.

Zeitreise: So käme man in die Vergangenheit

Im Grunde reisen wir täglich durch die Zeit. Allerdings können wir die Geschwindigkeit, mit der wir das tun, nicht maßgeblich beeinflussen. Von Technologien wie dem Kryoschlaf oder Raumschiffen, die uns in den Orbit eines Schwarzen Lochs bringen könnten, sind wir noch weit entfernt. Diese beiden Wege könnten es uns aber durchaus ermöglichen in der Zeit schneller voranzukommen – zumindest in Relation zu unserer Umgebung.

Eine Zeitreise in die Vergangenheit gestaltet sich wiederum etwas schwieriger. Viele meinen sogar, es sei überhaupt nicht möglich. Der Mathematiker und Philosoph Kurt Gödel, einer der bedeutsamsten Logiker des 20. Jahrhunderts, zeigte auf, dass rückwärtige Reisen durch die Zeit nicht nur möglich, sondern auch mit Albert Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie vereinbar sind.

Als einstiger Nachbar Einsteins in Princeton entwickelte Gödel schnell ein großes Interesse an dessen Theorie. Er konstruierte ein künstliches, rotierendes Modelluniversum, dem er eine kosmologische Konstante hinzufügte. Sie sollte der Zentrifugalkraft der Rotation widerstehen und das Universum so statisch halten.

Uns fehlt die wichtigste Zutat

Folge man in einem solchen Universum einen bestimmten Pfad, so Gödel, könne man in seiner eigenen Vergangenheit landen. Universe Today erklärt allerdings, dass man dazu unglaublich weit reisen müsse. So sei es zwar möglich, doch müsse man eine Strecke von mehreren Milliarden von Lichtjahren zurücklegen.

Auf diesem Weg würde man von der Rotation des Universums eingeholt – nicht nur von dessen Materie, sondern auch von Raum und Zeit selbst. Dadurch würde die Rotation deinen Weg so stark verändern, dass er in einer Schleife dorthin zurückführen würde, wo du ihn angetreten bist.

Unser eigenes Universum rotiert nicht. Das zumindest ist der aktuelle Stand der Forschung. Für eine Zeitreise in die Vergangenheit fehlt uns nach Gödels Modell also die wohl wichtigste Zutat.

Quellen: „Visualization of the Gödel universe“ (New Journal of Physics, 2013); Universe Today

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