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Riesige Explosion im All: Forscher haben so etwas noch nie gesehen – „phänomenal“

Ein massiver kosmischer Energieausbruch stellt die Wissenschaft vor ein Rätsel. Während das Ausmaß einzigartig ist, bleibt der Ursprung noch eine Vermutung.

Explosion im Weltall

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Im Oktober 2022 beobachteten Wissenschaftler*innen eine heftige Explosion in etwa zwei Milliarden Lichtjahren Entfernung. Dass es solche Gammastrahlenausbrüche im Weltall gibt, ist bekannt. Neu war jedoch die Intensität, mit der das Ereignis auftrat. Sie soll die meisten Weltrauminstrumente geblendet haben.

Weltall-Phänomen: Das steckt hinter GRB 221009A

Laut Astronom*innen handelte es sich bei dieser Art von Phänomen um einen Gammastrahlenausbruch (GRB), berichtet Independent. Die Explosion selbst sei dabei eine der stärksten und hellsten im Weltall gewesen. Man verlieh ihr deshalb nicht nur die offizielle Bezeichnung GRB 221009A. Sondern auch den Beinamen „BOAT“, also „brightest of all time“ (der Hellste aller Zeiten), weil es seit Beginn der menschlichen Zivilisation nichts Vergleichbares gegeben habe.

Da die Helligkeit nicht nur beeindruckend war, sondern auch dazu führte, dass Messinstrumente geblendet wurden, konnte man die tatsächliche Intensität der Emission nicht messen. Ihr Energieaufwand musste daher aus vergangenen und aktuellen Daten rekonstruiert werden.

Eine entsprechende Analyse von 7.000 GRBs deutete anschließend darauf hin, dass GRB 221009A 70-mal heller war als alle bisher gesehenen Erscheinungen dieser Art. Zudem soll ein solches Ereignis einmal alle 10.000 Jahre auftreten. Die NASA bestätigt diese Resultate noch einmal in einem Twitter-Post.

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Forschende zeigen sich überwältigt von Weltall-Explosion

Wie einzigartig und bedeutend das Ereignis war, zeigen einzelne Kommentare beteiligter Wissenschaftler. Dr. Dan Perley vom Astrophysik-Forschungsinstitut der Liverpool John Moores University hat das Phänomen mit dem Liverpooler Teleskop der Universität auf der spanischen Insel La Palma verfolgt und erklärte laut Independent:

„Es gibt nichts in der menschlichen Erfahrung, das auch nur annähernd an einen solchen Energieausbruch herankommt. Nichts. (…) Es ist sicherlich der höchste Wert, der jemals für einen Gammastrahlenausbruch aufgezeichnet wurde.“

Dr. Dan Perley (Liverpool John Moores University)

Schwarzes Loch oder Supernova?

Vermutungen zum Ursprung der Explosion im Weltall gibt es bereits. Astronom*innen glauben, dass GRB 221009A das Ergebnis eines massiven Sterns ist, der in sich selbst kollabiert und ein schwarzes Loch bildet. GRBs erzeugen aber auch eine Supernova. Die Astronomen müssen deshalb noch herausfinden, ob das in diesem Fall zutrifft.

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Es wird vermutet, dass GRB 221009A so hell war, weil er im Vergleich zu anderen bekannten GRBs viel näher an der Erde lag und der Strahl der elektromagnetischen Strahlung zufällig in die Richtung des Planeten gerichtet war.

Dr. Gavin Lamb, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Royal Society Dorothy Hodgkin an der Liverpool John Moores University, der zu einem internationalen Team gehörte, das mit dem James Webb Space Telescope der Nasa das Nachleuchten von GRB 221009A beobachtete, sagte: „Es gibt noch viele weitere Daten zu sichten, und wir werden nach Hinweisen suchen, die die Beziehung zwischen GRBs und Supernovae von massereichen Sternen sowie die Dynamik des Nachleuchtens erklären“.

Quellen: Independent

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