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Ozonschicht: Forscher finden 5 Stoffe mit mysteriösem Ursprung

Forschende haben unsere Ozonschicht untersucht und dabei eine merkwürdige Entdeckung gemacht. In ihr befinden sich Stoffe, deren Ursprung sich nicht erklären lässt.

erde samt ozonschicht
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Unsere Ozonschicht schützt uns vor Strahlungsgefahren aus dem Weltall. Allerdings sind wir mit ihr nicht immer pfleglich umgegangen, während bereits von Löchern in ihr die Rede ist. Inzwischen identifizierte man ganze Gruppen an Substanzen, die ihr zusetzen. Dazu zählen unter anderem Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW). Forschende haben nun fünf weitere in ihr entdeckt. Das Rätsel: Niemand weiß, woher sie kommen.

Neue FCKW in Ozonschicht entdeckt

FCKW haben früher vielerlei Anwendung in der Industrie, aber auch diversen Alltagsgegenständen gefunden. Inzwischen gelten viele von ihnen als Ozonschicht-Killer, weswegen ihre Nutzung stark eingeschränkt wurde. Wegen ihrer Zusammensetzung wirken sie sogar noch stärker als Methan und Kohlenstoffdioxid. Bevor klar war, dass sie enorm zum Treibhauseffekt beitragen, verwendete man sie zur Herstellung von diversen Schäumen und Sprays.

Heute finden sich nach wie vor Überreste von FCKWs in der Ozonschicht. In einigen Industrien kommen sie auch nach wie vor zum Einsatz. Jedoch ist hier die Verwendung auf bestimmte Typen eingeschränkt. Nicht schlecht gestaunt haben daher die Forschenden um den Wissenschaftler Luke Western als sie gänzlich neue Klassen der Fluorchlorkohlenwasserstoffe in der Ozonschicht entdeckten.

Bei 3 von ihnen Ursprung völlig unklar

Konkret haben sie die Stoffe CFC-112a, CFC-113, CFC-113a, CFC-114a, CFC-115 in der Ozonschicht entdeckt. Was verwundert: Die Forschenden gehen nicht davon aus, dass sie durch das Ausgasen von bereits vorhandenen Schäumen oder Kühlanlagen, wo die Stoffe auch oft Verwendung fanden, stammen. Stattdessen müssen sie neu in unsere Atmosphäre hinzugekommen sein.

Jedoch gibt es keine ihnen geläufige Industrie, die diese Zusammensetzung von Fluorchlorkohlenwasserstoffen verwendet. Stattdessen gehen bei drei der Substanzen Western und Kolleg*innen davon aus, dass sie als Nebenprodukt entstehen. Für das Vorhandensein von CFC-112a und CFC-113 in der Ozonschicht finden sie hingegen keine stichhaltige Erklärung.

Auswirkungen auf den Treibhauseffekt

Die gefundenen Stoffe sind anders als weitere FCKWs nicht durch das Montrealer Abkommen verboten worden, da sie auch bei der Herstellung klimafreundlicher Ersatzstoffe entstehen. Jedoch zeigt sich die Forschung besorgt. Unter anderem meint Johannes Laube, der ebenfalls an der Studie beteiligt war: „Wenn man bedenkt, dass immer mehr dieser Chemikalien in die Atmosphäre gelangen, ist es vielleicht an der Zeit, über eine Nachschärfung des Montreal-Protokolls nachzudenken.“

Immerhin, so Spektrum, sei die Kombi der fünf obigen FCKWs so schädlich wie 4.200 Tonnen CFC-11. Dieses inzwischen verbotene FCKW gilt als eines der schädlichsten für die Ozonschicht und wird heute noch jedes Jahr durch illegale Nutzung in die Atmosphäre gestreut.

Quelle: Spektrum

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