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Mars-Rover Zhurong zeigt, wo Forscher nach Leben suchen sollten

Mars-Rover durchwandern nicht nur den roten Planeten, sondern sammeln auch Proben zur Untersuchung. Zhurong hat nun einen spannenden Fund gemacht.

Marsoberfläche von oben
© Peter Jurik - stock.adobe.com

Wie weit ist der Mars von der Erde entfernt?

Der Mars hat Menschen schon immer fasziniert. Und über die Dauer ist uns unser nächster Nachbar immer greifbarer geworden. Doch nur alle zwei Jahre beträgt der Abstand zwischen Erde und Mars rund 56 Millionen Kilometer.

Bei der Erforschung des roten Planeten stellen sich Wissenschaftler*innen diverse Fragen. Eine der spannendsten ist jedoch zweifelsfrei: Gab oder gibt es Leben auf dem Mars? Um das herauszufinden dienen diverse Mars-Rover, wie auch Zhurong. Sie durchkämmen die rote, trockene Wüste und analysieren verschiedenste Funde. Das chinesische Instrument könnte nun auf etwas spannendes gestoßen sein.

Mars-Rover sucht nach Wasser & Leben

Ein Indikator für die Entstehung von Leben ist Wasser. Ohne dieses hätten sich auch auf der Erde etliche Organismen gar nicht entwickeln oder später ernähren können. Daher suchen Forschende auch auf anderen Planeten nach dem kühlen Nass.

Auch auf dem Mars soll es Wasser geben beziehungsweise gegeben haben. Die Frage ist nur: Wo? Immerhin gilt unser Nachbar im Sonnensystem nicht umsonst als lebensfeindlich. Die dünne Atmosphäre lässt buchstäblich keine Luft zum Atmen, die Landschaft ist trocken und nur von roten Dünen durchzogen. Es ist schwer zu rekonstruieren wie der trockene Planet früher ausgesehen hat, entsprechend steht es auch um die Suche nach Wasser.

Forschende gehen davon aus, dass starke Klimaveränderungen das heutige Bild gezeichnet haben. Zwar finden sich Reste von festem oder gasförmigem Wasser, jedoch fehlt von flüssigem, in dem sich auch Mikroorganismen befinden könnten, bisher jede Spur. Doch einige Wassertropfen auf der Raum-Sonde Phoenix lassen neue Hoffnung aufkeimen und schicken den Mars-Rover Zhurong nun auf eine neue Mission.

Salzige Wassertopfen treffen auf Sonde

Und zwar kam es dazu, dass Phoenix von wenigen Wassertropfen getroffen wurde. Das allein ist schon ein mehr als spannender Umstand. Jedoch kommt hinzu, dass diese salzig waren. In ihnen könnte also etwas enthalten sein, wie etwa Kleinstlebewesen.

Dies veranlasste die Forschenden, die auch den chinesischen Mars-Rover betreuen, zu weiteren Untersuchungen. Dabei verifizierten sie den Fund von Salzwasser zunächst durch die In-situ-Exploration, bei der Zhurong beteiligt war. Anschließend stellte sich die Frage, wie das Wasser entstanden sein könnte.

„Wind- und CO2-Frostprozesse können als mögliche Mechanismen ausgeschlossen werden. Stattdessen ist die Beteiligung von Salzwasser aus aufgetautem Frost/Schnee die wahrscheinlichste Ursache.“, fassen die Forschenden zusammen.

Zhurong kommt auf seine nächste Mission

Dadurch sind die Wissenschaftler*innen in der Lage den Suchort nach flüssigem Wasser genauer einzugrenzen. Es gab bereits die recht umstrittene These, dass man vor allem nach der Flüssigkeit in den niedrigen Breitengraden suchen sollte. Schließlich sind hier die Temperaturen um einiges Milder als an den Polkappen des roten Planeten.

Die Forschenden stimmen dem zu, erweitern die These jedoch nun um einen entscheidenden Faktor: die Höhe:

„Diese Entdeckung wirft Licht auf die feuchteren Bedingungen des modernen Marsklimas und liefert entscheidende Hinweise für zukünftige Erkundungsmissionen, die nach Anzeichen von vorhandenem Leben suchen, insbesondere in niedrigen Breiten mit vergleichsweise wärmeren, angenehmeren Oberflächentemperaturen.“

„Modern water at low latitudes on Mars: Potential evidence from dune surfaces“ (Science Advances, April 2023)

Quelle: „Modern water at low latitudes on Mars: Potential evidence from dune surfaces“ (Science Advances, April 2023)

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