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Weltall: Forscher erstaunt – dieses Objekt hat zu viel Sauerstoff

Einer der Jupitermonde im Weltall verdutzt aktuell Forscherinnen und Forscher. Er weist Sauerstoffwerte auf, die weit über dem liegen, was man bislang für möglich hielt.

Aufnahme des Sternenhimmels.
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Das Weltall enthält schier unendliche Geheimnisse, die nur auf ihre Entdeckung warten. Doch nicht selten tun sich neue auch dort auf, wo man bereits hingeschaut hatte. So ist es zum Beispiel beim Jupitermond Callisto der Fall, über den man sich innerhalb der Weltraumforschung aktuell den Kopf zerbricht. Er weist Werte auf, die man sich noch nicht erklären kann.

Weltall: Sauerstoffgehalt von Callisto ist zu hoch

Für eine neue Untersuchung hat sich ein Forschungsteam den Jupitermond Callisto noch einmal angeschaut. Bei diesem handelt es sich laut NASA um das Objekt in unserem Sonnensystem mit den meisten Kratern. Das ist aber nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal. In der dicken Atmosphäre gibt es reichlich Sauerstoff.

Das allein ist schon länger bekannt. Doch die jetzt festgestellten Mengen übertreffen alle Erwartungen um ein Vielfaches und sind mit dem aktuellen Wissen nicht erklärbar. Bislang ging man davon aus, dass die mächtige Magnetosphäre des Jupiters Moleküle aus der eisigen Oberfläche herausschlägt und in die Atmosphäre des Mondes zieht. Aber selbst unter diesem Blickwinkel betrachtet, dürfte sich nicht so viel Sauerstoff dort ansammeln, wie man herausgefunden hat.

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Viele Fragen bleiben noch offen

Es liege eine große Diskrepanz vor, wie der federführende Wissenschaftler Shane Carberry Mogan sagt. Der Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre von Callisto ist 100- bis 1.000-mal höher als man mit der bisherigen Theorie erwarten würde.

Warum dem so ist, bleibt vorerst unklar. Man erhofft sich allerdings Antworten, indem man noch stärker auf die Mondoberfläche und dort stattfindende Prozesse schaut, die man ebenfalls noch besser entschlüsseln muss. Selbst ihre eisige Beschaffenheit ist noch lange nicht vollständig erwiesen: „Es soll dieser eisige Rumpf sein, aber wenn man hinschaut, ist es überwiegend diese dunkle Oberfläche, die irgendwo zwischen Millimeter und Kilometer tief ist“, sagt Mogan. Man hofft nun auf zukünftige NASA- oder ESA-Missionen, die nah genug an Callisto vorbeifliegen, um neue Daten zu sammeln.

Fraglich bleibt außerdem, ob die Sauerstoffvorräte die Existenz von Leben begünstigen können, doch die angenommenen frostigen Temperaturen machen das unwahrscheinlich. Langfristig könnte das Vorkommen aber zukünftigen Generationen an bemannten Missionen im Weltall zur Atmung und als Antrieb helfen.

Quelle: „Callisto’s Atmosphere: The Oxygen Enigma“ (JGR Planets 2023), NASA

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