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Sonnensturm mit Folgen für die Erde – Bilder zeigen „Heiligen Gral“ für Himmelsbeobachter

Was zunächst eindrucksvoll klingt, hat meist harmlose Folgen für die Erde. Denn ein Sonnensturm macht sich bei uns vor allem durch eines bemerkbar: Nordlichter.

Starke Eruption der Sonne vor einem dunklen Hintergrund
© DjoDee - stock.adobe.com

Woraus besteht die Sonne? Das wird dich überraschen

Der gigantische Feuerball am Himmel hält immer noch viele Rätsel für uns bereit.Doch eines wollen wir für dich klären: Woraus besteht die Sonne?

Am 24. September erlebten Beobachterinnen und Beobachter auf der Nordhalbkugel ein spektakuläres Schauspiel roter Polarlichter. Dabei handelt es sich um ein ausgesprochen seltenes Phänomen, das durch die Wechselwirkung eines starken Sonnensturms mit dem Magnetfeld der Erde verursacht wird. Dieses Ereignis verwandelte den Nachthimmel vielerorts in ein schillerndes Spektakel, das teils mit dem „Heiligen Gral der Nordlichter“ verglichen wurde.

Nach einem Sonnensturm: So entstehen rote Nordlichter

In ferner Vergangenheit wurde das Erscheinen eines solchen scharlachroten Himmels als unheilvolles Zeichen wahrgenommen, das Krieg oder Tragödien ankündigte, vor allem von den Menschen in den niedrigeren Breitengraden. Heute wissen wir dank der Fortschritte in der Wissenschaft, dass Polarlichter ein natürliches und meist harmloses Phänomen sind, das durch die Wechselwirkung geladener Teilchen von der Sonne mit den Elementen der Erdatmosphäre, insbesondere Sauerstoffmolekülen, entsteht.

Die Lichter zeigen sich in einer Vielzahl von Farben, die von der Höhe der Wechselwirkung der Sonnenpartikel mit den Elementen der Atmosphäre abhängen. Die häufig anzutreffenden grünen Nordlichter werden von Sauerstoffatomen in größeren Höhen erzeugt. Im Gegensatz dazu entstehen die seltenen roten Lichter durch Wechselwirkungen mit Sauerstoffatomen in extrem hohen Höhen von etwa 200 bis 300 Kilometern, typischerweise während hochenergetischer Sonnenstürme, die den Himmel in Regionen ungewöhnlich weit im Süden färben.

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„Keine weiteren Berichte“ über CMEs in Richtung Erde

Obwohl Expert*innen den Sonnensturm am 24. September vorhergesagt hatten, waren seine Auswirkungen EarthSky zufolge viel intensiver als erwartet. Er löste einen starken geomagnetischen Sturm über Europa aus, der grüne und rote Lichter am Himmel über Schottland, Island und den Niederlanden zum Leuchten brachte, bevor er sich auf den Weg über den Atlantik nach Nordamerika machte, wo er in Gegenden wie Kansas und Nebraska zu sehen war, wenn auch weniger lebhaft.

Dieses Jahr war für Polarlichtsucher*innen besonders spannend. Aufgrund eines ungewöhnlich lebhaften Sonnenzyklus und mehrerer Sonneneruptionen waren mehrere Male die seltenen roten Lichter zu sehen. Eine dieser Eruptionen war sogar so stark, dass es im Juni in den Vereinigten Staaten zu Funkausfällen kam. Wir befinden uns in der Aufstiegsphase dieses etwa elfjährigen Sonnenaktivitätszyklus, was auf weitere spektakuläre Erscheinungen in der Zukunft hindeutet.

Da die Sonnenaktivität derzeit gering ist, aber mehrere Filamentausbrüche zu verzeichnen sind, wird mit weiteren Polarlichterscheinungen gerechnet. Fachleute analysieren diese Sonnenaktivitäten, um mögliche künftige Wechselwirkungen mit der Erde vorherzusehen, was weitere atemberaubende nächtliche Lichtspiele verspricht. „Die koronalen Massenauswürfe (CMEs), über die wir gestern und heute berichtet haben, werden derzeit noch von Spezialisten analysiert“, berichtete EarthSky am Mittwoch. „Es gibt keine weiteren Berichte über auf die Erde gerichtete CMEs.“

Quellen: EarthSky

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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