Veröffentlicht inScience

Vorsicht, giftig: Forscher entdecken Geheimnis der Mona Lisa

Die Mona Lisa ist das wohl bekannteste Gemälde der Welt. Was aber die wenigsten wissen: Sie verbirgt das eine oder andere Geheimnis.

Gemälde der Mona Lisa
© Alfredo - stock.adobe.com

Vom Affen zum Menschen: An diesem Punkt war die Wandlung vollendet

Der Zeitpunkt, wann der Affe sich zum Menschen entwickelte, ist schwer zu bestimmen.Vor rund 300.000 Jahren soll der Homo sapiens geschaffen worden sein.Aber erst vor rund 65.000 Jahren schuf der Mensch Werkzeuge, Artefakte und Kunst.

Forschende haben eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht, die ein neues Licht auf die künstlerischen Methoden von Leonardo da Vinci wirft. In einer sorgfältigen Untersuchung analysierte das Team aus Frankreich und dem Vereinigten Königreich eine kleine Probe aus einem versteckten Bereich der Mona Lisa. Was sie fanden, waren nicht die üblichen Materialien, die man von einem Renaissance-Gemälde erwarten würde. Stattdessen stießen sie auf ungewöhnliche, giftige Pigmente, die darauf hindeuten, dass da Vinci weit über die traditionellen Techniken seiner Zeit hinausging.

Plumbonacrit in der Mona Lisa

Die wirkliche Überraschung in ihrer Entdeckung war die Anwesenheit von Plumbonacrit, einer seltenen Verbindung, die die Verwendung von Blei(II)-oxid (PbO) durch da Vinci nahelegt. Diese spezielle Substanz weist darauf hin, dass der berühmte Künstler sie möglicherweise als Grundierung verwendet hat. Diese Praxis war zu da Vincis Zeit revolutionär und weitgehend undokumentiert, was die Entdeckung umso faszinierender macht.

Noch interessanter ist, dass diese nicht die einzige Instanz der Verwendung von PbO in da Vincis Werk war. Die gleiche Substanz wurde auch in Mikroproben aus „Das Letzte Abendmahl“ gefunden, einem weiteren seiner berühmten Gemälde. Historisch wurde PbO meist für kosmetische Zwecke verwendet, was seine Präsenz in da Vincis Kunst noch rätselhafter macht. Es scheint, dass da Vinci konsequent nach neuen Methoden suchte, um seine künstlerischen Fähigkeiten zu erweitern und seine Techniken zu verfeinern, selbst wenn dies bedeutete, sich in das damals Unbekannte zu wagen.

Da Vinci beeinflusste ganze Generationen

Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass da Vincis technischer Prozess möglicherweise das Erhitzen von PbO und dessen Auflösung in bestimmten Ölen, wie Lein- oder Nussöl, umfasste. Diese Methode, die eine dichtere und schneller trocknende Mischung ergab, war in seiner Ära einzigartig. Sie war nicht nur auf seine Zeit beschränkt. Denn ähnliche Techniken und Substanzen entdeckte man auch in den Werken anderer Künstler, wie Rembrandt. Das deutet darauf hin, dass da Vincis Einfluss möglicherweise Generationen von Künstlerinnen und Künstlern beeinflusst hat.

Diese Entdeckung betont die Bedeutung moderner Technologien bei der Entschlüsselung der Geheimnisse alter Kunstwerke. Mit diesen neuen Techniken können Forschende verborgene Details aufdecken, die bisher unbekannt waren, und unser Verständnis der Kunstgeschichte revolutionieren.

Leonardo da Vinci ist bekannt dafür, ein Meister mit einem vielseitigen Genie gewesen zu sein. Diese neue Entdeckung bestätigt nur seine ständige Suche nach Innovation. Sein Wille, Grenzen zu überschreiten und neue Techniken zu erkunden, zeigt sich in jedem seiner Werke.

Quelle: „X-ray and Infrared Microanalyses of Mona Lisa’s Ground Layer and Significance Regarding Leonardo da Vinci’s Palette“ (Journal of the American Chemical Society, 2023)

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.