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Sphinx: Forscher machen überraschende Entdeckung – „waren beeindruckt“

Das bekannte Bauwerk ist eines der berühmtesten ägyptischen Exemplare. Über seine Entstehung ist dennoch längst noch nicht alles bekannt.

Die Sphinx vor einer Pyramide und mit Staubwolken im Hintergrund
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Die Wissenschaft geht davon aus, dass die Sphinx etwa 2.700 bis 2.600 vor Christus (v. Chr.) entweder von Pharao Cheops oder dessen Sohn Chephren in Auftrag geben wurde. Wie genau man sie erbaut hat, ist bis heute jedoch nicht im Detail geklärt. Eine neue Studie wirft zumindest ein anderes Licht auf gängige Theorien.

Sphinx: Ist sie so entstanden?

Seit 1981 besteht die Annahme, dass die alten Ägypter das Bauwerk nicht wie die Pyramiden aus dem Nichts erschaffen haben. Stattdessen hätten Wüstenwinde die Konturen der Sphinx geformt und diesen wurden dann durch Steinmetze weitere Details hinzugefügt.

Drei Wissenschaftler der New York University haben diese Hypothese nun neu getestet. Mit Hilfe der Flüssigkeitsdynamik schufen sie löwenähnliche Miniaturlandschaften aus Lehm und entdeckten dabei, dass die Form des Felsens die Ägypter möglicherweise zur Schaffung der Sphinx inspiriert hat. Die entsprechende Studie wurde von der Zeitschrift Physical Review Fluids angenommen.

Das Team unter der Leitung von Leif Ristroph von der New York University untersuchte ursprünglich, wie Wasser Ton erodiert. Dazu errichtete man mehrere Bentonit-Tonhügel mit nicht erodierbarem Kunststoff (als Ersatz für „harte Einschlüsse“) und ließ diese durch Wasser, das über die Hügel lief, abtragen. Im Laufe der Zeit fraß das Wasser den Ton ab, der nicht erodierbare Kunststoff blieb dagegen intakt. Ristroph bemerkte dabei eine sehr vertraute Form.

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Forschende überrascht nach Experiment

„Wir waren beeindruckt von der Ähnlichkeit mit einem sitzenden oder ruhenden Löwen“, so Ristroph gegenüber New Scientist. „Die Flüssigkeit frisst den Feststoff weg, aber der Feststoff zwingt die Strömung, sich seiner Form anzupassen. Er wirkt auf die Strömung zurück und verändert die Erosionsraten und die Verteilung auf der Oberfläche.“

Während nicht erodierbarer Kunststoff in der Natur natürlich nicht vorkommt, gibt es geologische Merkmale, die als Yardangs bekannt sind. Dabei handelt es sich um scharfe, unregelmäßige Erhebungen aus kompaktem Sand. Ristroph und sein Team färbten in einer weiteren Anordnung deshalb das Wasser ein, um genauer zu sehen, wie Winde den Rücken der Sphinx geformt haben könnten, wenn sie flussaufwärts auf einen kompakten Yardang trafen.

„Wenn wir den Farbstoff stromaufwärts freisetzen, sehen wir komprimierte Streifen unter dem Kopf, und diese beschleunigte Strömung gräbt den Hals aus und enthüllt die Vorderbeine und Pfoten“, schreiben Ristroph und sein Team in einem Poster über ihre Ergebnisse. „Diese Ergebnisse zeigen, was alte Völker in den Wüsten Ägyptens angetroffen haben könnten und warum sie sich eine fantastische Kreatur vorgestellt haben.“

Quellen: „Sculpting the Sphinx“ (Physical Review Fluids, 2023), New Scientist

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