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Archäologischer Fund: Objekt in Norwegen verblüfft Forscher – das hatte niemand erwartet

Ein großer Steinsarg hat zu Begeisterung unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geführt. Sein Fundort war wohl außergewöhnlich.

Sarg liegt in einem Grab
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Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

In Seljesanden in Westnorwegen machten Forschende einen preisverdächtigen archäologischen Fund. Im September stieß man auf ein sogenanntes Galeriegrab aus der Jungsteinzeit, das in Westnorwegen bisher noch nie gefunden wurde.

Archäologischer Fund mit Auszeichnung

Wie Science Norwary berichtet, war der archäologische Fund so außergewöhnlich, dass er als „Entdeckung des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Einer Pressemitteilung der Universität Bergen zufolge schätzt man, dass sich in dem großen Steinsarg, der vier Meter lang und über zwei Meter breit ist, die Überreste von etwa fünf Personen befinden.

„Dies ist einer der bedeutendsten Funde, die wir in der Nachkriegszeit gemacht haben“, erklärt Morten Ramstad, Leiter der Abteilung im Universitätsmuseum Bergen. Er rechnet mit einem großen Interesse an dem Fund aus dem ganzen Land, und auch aus den anderen skandinavischen Nationen. Die besonderere Entdeckung soll zudem neue Erkenntnisse bringen.

Dieser Grabtyp, ein so genanntes Stollengrab, wurde bisher nur in Ostnorwegen, Schweden, Dänemark und auf dem Kontinent entdeckt. Der archäologische Fund in Westnorwegen erlaubt es den Forschenden nun, die Vergangenheit in Norwegen neu zu überdenken. Da diese Art von Objekten oft mit der bäuerlichen Bevölkerung weiter im Osten und Süden in Verbindung gebracht wird, könnte das beispielsweise bisherige Annahmen über die Landwirtschaft im Land beeinflussen.

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Diese Personen lagen im Grab

Bei den Überresten, die man in dem Sarg fand, handelte es sich unter anderem um ein einjähriges Kind. Ein weiteres Skelett stammt vermutlich von einem Mann, der etwa 65 Jahre alt wurde und Arthritis hatte. Die dritte Person war den Wissenschaftler*innen zufolge eine junge Frau.

„Wir sind völlig außer uns vor Freude über die Entdeckung des Stollengrabs“, sagte Trond Eilev Linge, der Leiter des Grabungsprojekts, der norwegischen Zeitung Bergens Tidende. Die Auszeichnung für den archäologischen Fund erhielten die beteiligten Forschenden kürzlich auf einer Konferenz in Bergen. Die Tagung ist laut ihrer eigenen Website die „wichtigste Veranstaltung des Jahres für Archäologie-Norwegen“ und wird seit 1927 abgehalten.

Quellen: Science Norway, Universität Bergen, Bergens Tidende

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