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Statt Wind- und Solarenergie: So wollen Forscher den Erdkern nutzen

Der Erdkern birgt eine gewaltige Wärmeenergie. Sie wollen Forschende nutzen, um fossile Wege der Energiegewinnung abzulösen.

Leuchtender Erdkern zwischen zwei Hälften der Erde
© 3D motion - stock.adobe.com

Was würde passieren, wenn die Erde aufhört, sich zu drehen?

So verändert sich die Erde, wenn sie sich aufhören würde zu drehen.

Die superheiße Gesteins-Geothermie, eine vielversprechende erneuerbare Energiequelle, stand im Mittelpunkt der Geothermal Rising Konferenz 2023. Dieser innovative Ansatz zur Energiegewinnung beinhaltet das Anzapfen der intensiven Hitze, die sich Kilometer unter der Erdoberfläche befindet und vom Erdkern ausgeht. Achtzehn Vorträge auf der Konferenz konzentrierten sich auf verschiedene Aspekte dieser Technologie. Sie hoben ihr Potenzial hervor, die Geothermiebranche zu revolutionisieren, indem sie großflächige, kosteneffektive Geothermieenergie weltweit zugänglich macht.

Energie aus dem Erdkern

Die Konferenz präsentierte bedeutende Forschungsfortschritte in der superheißen Gesteins-Geothermie, insbesondere durch zwei von Matt Houde von Quaise Energy mitverfasste Studien. Diese Untersuchungen erforschten SciTechDaily zufolge die Machbarkeit, Energie aus superheißen Gesteinsformationen zu gewinnen, die tief in der Erde liegen. Der erste Beitrag präsentierte die ersten Computersimulationen eines Superhot Enhanced Geothermal System (EGS) Reservoirs, das Energie aus Tiefen von zehn bis zwanzig Kilometern extrahieren kann. Dort liegen die Temperaturen über 400 Grad Celsius.

Der zweite Beitrag, geleitet von Forscher*innen bei TEVERRA, konzentrierte sich auf die strukturelle Integrität und Stabilität von Geothermiebohrungen, die tief in superheiße Regionen der Erde reichen. Diese Forschung ist entscheidend für die Bewältigung der Herausforderungen, die mit dem Bohren in solch extremen Tiefen und Temperaturen verbunden sind.

Trotz der vielversprechenden Aussichten der Energiegewinnung durch die Temperaturen des Erdkerns betonte Houde die Notwendigkeit weiterer experimenteller Daten.

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Herausforderungen der superheißen Gesteins-Geothermie

Ein besonders überzeugender Aspekt des neuen Energiekonzepts ist seine Effizienz. Die Technologie zielt auf Gesteinsschichten in Tiefen von drei bis zwanzig Kilometern unter der Erdoberfläche ab, die heiß genug sind, um Wasser in einen überkritischen Zustand zu versetzen. Diese Wasserphase kann wesentlich mehr Energie tragen als ihre normale Form und bietet somit eine potenziell hoch effiziente Methode der Energiegewinnung.

Der Zugang zu diesen Ressourcen stellt jedoch derzeit eine große technologische Herausforderung dar, da bestehende Bohrmethoden nicht für die extremen Bedingungen in solchen Tiefen geeignet sind.

Quaise Energy begegnet dieser Herausforderung mit einer innovativen Methode, die Millimeterwellenenergie verwendet, um Gestein zu schmelzen und zu verdampfen. Das ermöglicht ein tieferes Eindringen in die Erdkruste. Während Forschung und Technologie weiter voranschreiten, steht die superheiße Gesteins-Geothermie als vielversprechender Kandidat für die Umgestaltung der Zukunft erneuerbarer Energien.

Quelle: SciTechDaily

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