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Archäologischer Fund: „Seltene“ Maske sorgt für Begeisterung

Derzeit sind Forscher von einem äußerst seltenen archäologischen Fund begeistert, der an einem außergewöhnlichen Ort gemacht wurde.

Aufnahme von einer archäologischen Ausgrabung.
© Couperfield - stock.adobe.com

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In Südamerika haben Forscher einen faszinierenden archäologischen Fund gemacht, über den sie nun berichten. Besonders bemerkenswert ist der Fundort, der bereits seit langem bekannt ist. Dennoch vergingen fast ein ganzes Jahrhundert, bis die Entdeckung präsentiert wurde.

Archäologischer Fund: Diese Maske gehörte einem unbekannten König

Der betreffende archäologische Fund gelang Fachleuten bereits im Juni 2022, aber erst jetzt teilte man ihn mit der Öffentlichkeit. Hierbei handelt es sich um eine bemerkenswerte und sehr seltene Jademaske, die man in einem Grab eines frühen Königs der Maya entdeckte, wie National Geographic berichtet.

Vor etwa 1.700 Jahren soll er gestorben sein, was sein königliches Grab zu einem der ältesten der klassischen Maya-Zeit (zwischen 250 vor Christus bis 900) macht, wie der Forscher Francisco Estrada-Belli gegenüber Newsweek erklärte. Die Stätte ist in der altertümlichen Stadt Chochkitam gelegen, die eigentlich schon seit dem frühen 20. Jahrhundert bekannt ist.

Die Pyramidenstruktur, in der man die Maske vorfand, war aber bis dato unerforscht. Das Grab war intakt, obwohl es dem Bericht nach mehrere Plünderungsversuche gegeben haben soll.

Auch spannend: Die Maya sind immer wieder für wissenschaftliche Überraschungen gut. So umfasste ein archäologischer Fund geheime Städte, die Unbekanntes beherbergten.

Mühsame Flickerei der Maske

Dass es sich um eine royale Ruhestätte handeln muss, belegen zahlreiche Beigaben zum Skelett, die neben der Jademaske unter anderem aus Muschelschalen, gravierten Menschenknochen, einem Topf und weiteren Jadestücken bestehen. Die Maske selbst besteht aus 33 briefmarkengroßen Einzelteilen, die verteilt auf der Brust der Leiche lagen. Es hat deshalb etwas gedauert, wie man sie wieder zusammengesetzt hatte.

Früher waren solche Masken als „k’oj“ (ausgesprochen „koh“) bekannt und sie stellten zumeist eine Gottheit oder einen vergötterten Vorfahren dar. Für gewöhnlich waren nur Mitglieder königlicher Familien im Besitz solcher Masken. Die anderen im Grab gefundenen Knochen sind ebenfalls sehr interessant.

Auf ihnen befinden sich nämlich feine Gravuren. Auf einem Oberschenkelknochen sind nämlich Bild und Namen des noch unbekannten Königs und zwei seiner Vorfahren zu sehen. Auf einem weiteren steht etwas, was sich grob in „Sonnengott/Vogel/Jaguar“ übersetzen lässt.

König womöglich doch nicht alleine an der Macht gewesen

Eine DNA-Analyse soll Aufschluss darüber geben, ob die verschiedenen Personen miteinander verwandt waren. Darüber hinaus bietet der neue archäologische Fund wertvolle Einblicke in die Geschichte der klassischen Maya-Periode.

Zum Beispiel hat das Forschungsteam ein besseres Gespür für die politische Rolle Chochkitams sowie für politische Verstrickungen generell erhalten. Die Situation könnte damals komplexer wie komplizierter gewesen sein als gedacht. Man vermutet jetzt, dass drei und nicht zwei königliche Häuser um die Vorherrschaft konkurrierten.

Die Grabbeigaben stellen außerdem eine Verbindung zwischen dem gefundenen König und anderen wichtigen Königreichen her. Das führt zu der Annahme, dass er Teil eines königlichen Netzwerkes war, das womöglich unter dem Einfluss noch mächtigerer Dynastien stand. Dies könnte das Maya-Königreich Tikal gewesen sein oder der frühere Staat Teotihuacán.

Quellen: National Geographic, Newsweek

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