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Weltall: Forschern gelingt bahnbrechender Nachweis

Einem südkoreanischen Team ist jüngst ein spannender Nachweis im Weltall gelungen. Es geht um die Existenz dunkler Materie.

Bunter Nebel im Weltall.
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Das Weltall gibt immer noch reichlich Rätsel auf, doch ganz langsam kommen Forscherinnen und Forscher einigen Mysterien auf die Schliche. Eines davon ist die dunkle Materie, deren Nachweis nur äußerst schwer ist, deren Existenz aber schon lange angenommen wird. Jeder konkrete Hinweis ist also sehr wertvoll für die Wissenschaft – und genau einen solchen fand man jetzt.

Weltall: Auf der Suche nach Fäden der dunklen Materie

Ausgangslage für die neue Untersuchung zum Weltall ist das Vorhandensein eines kosmischen Netzes, das aus Fäden sichtbarer und dunkler Materie besteht und das Universum wie ein Netz durchzieht. Dunkle Materie interagiert nicht mit Licht, ist damit unsichtbar und nur sehr schwer zu untersuchen.

Allerdings tritt sie in Wechselwirkung mit der Schwerkraft, weswegen man zumindest indirekt Rückschlüsse auf sie ziehen kann, indem man sich Galaxien und Gas anschaut, die sich im Netz befinden. Die Fachleute der südkoreanischen Yonsei-Universität begaben sich vor allem auf die Suche nach Gravitationslinseneffekten, da diese unter bestimmten Voraussetzungen dunkle Materie entlarven können.

Auch spannend: Zum Universum gibt es noch viele offene Fragen – und viele kommen beizeiten hinzu. Könnte es zum Beispiel mehr als nur einen Urknall gegeben haben? Diese Theorie stellte man tatsächlich schon auf.

Gravitationslinseneffekte Schlüssel für Nachweis

Der Gravitationslinseneffekt beschreibt das Phänomen der Ablenkung von Licht durch eine sehr große Masse im Weltall. Besonders massereiche Objekte wie Galaxien, Sterne oder ganze Galaxienhaufen können das Licht von hinter ihnen liegenden Himmelskörpern ablenken. Das führt zu verzerrten Abbildungen, Änderungen der Helligkeit, Mehrfachbildern oder Verschiebungen.

Ein Hinweis auf dunkler Materie und den Strängen des kosmischen Netzes kann aber vorliegen, wenn das Licht abgelenkt wird, obwohl scheinbar kein massereiches Objekt im Weg ist. Für ihre Studie richteten die Expertinnen und Experten deshalb ihren Blick auf den Coma-Galaxienhaufen in 321 Millionen Lichtjahren Entfernung. Hier geht man davon aus, dass viele Stränge des kosmischen Netzes zusammenkommen, weshalb man auch Ausschau nach Gravitationslinseneffekte hielt.

Bei ihren Beobachtungen konnten sie diese tatsächlich ausmachen. Diese sollen zwar schwach gewesen sein, waren aber zweifelsohne existent. Dies stellt somit nicht nur einen weiteren Beweis für das kosmische Netz dar. Es soll auch das erste Mal überhaupt sein, dass man die Stränge direkt bestätigen konnte.

Quelle: „Weak-lensing detection of intracluster filaments in the Coma cluster“ (Nature Astronomy 2024)

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