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Mond: Chinas Pläne gruseln – „Skynet“

In Kooperation mit Russland soll auf dem Erdtrabanten eine dauerhafte Station entstehen. Doch hier hören Chinas Vorhaben anscheinend nicht auf.

Mond am Himmel mit der chinesischen Flagge darüber
© tanaonte - stock.adobe.com

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Schon 2021 haben Russland und China ihre Pläne bekannt gegeben, gemeinsam eine internationale Forschungsstation auf dem Mond errichten zu wollen. Nachdem sich im vergangenen Jahr mit Venezuela, Südafrika, Aserbaidschan, Pakistan, Weißrussland und Ägypten weitere Länder offiziell angeschlossen hatten, verkündete die Volksrepublik nun zusätzliche Vorhaben.

Chinas plant „Skynet“ auf dem Mond

Laut The Debrief ist die gemeinsame Mond-Siedlung von China, Russland und Co. als rund 36 Quadratkilometer (qm) große Basis geplant, die unterirdische Einrichtungen, eine Kommando- und Kommunikationszentrale, ein Kraftwerk, Laboratorien und eine Flotte autonomer Roboter beinhaltet.

Der Direktor der Nationalen Raumfahrtbehörde Chinas, Zhang Kejian, habe bereits erklärt, dass man bis 2030 mit der Errichtung beginnen will. Das Vorhaben steht damit in direkter Konkurrenz zum internationalen Projekt der NASA, der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), der Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) und der kanadische Weltraumorganisation (CSA), die sich ebenfalls um die Errichtung einer permanenten Forschungseinrichtung bemühen.

Interessanter wird es allerdings, wenn man auf die darüber hinausgehenden Pläne Chinas auf dem Mond schaut. So will man nun auch außerhalb der Erde das bereits existierende „Skynet“-Spionagenetz ausweiten und auf dem Erdtrabanten installieren. Das hatte China kürzlich bekannt gegeben, wie The Debrief weiter berichtet.

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Dafür dient die Überwachung vom Mond aus

Hinter „Skynet“ (auch als Tianwang bekannt) verbirgt sich ein umfangreiches Überwachungssystem, das mit dem Ziel eingerichtet wurde, die öffentliche Sicherheit zu erhöhen und Kriminalität effektiver zu bekämpfen. Es umfasst ein landesweites Netzwerk von über 600 Millionen Überwachungskameras an öffentlichen Orten und Technologien zur Gesichtserkennung.

Der South China Morning Post zufolge will die Volksrepublik ihre Mondbasis damit sichern und dabei direkt auf die umfangreichen Erfahrungen und technischen Fähigkeiten zurückgreifen, die durch Skynet gewonnen wurden: „Der Bau und der Betrieb des optischen Überwachungssystems für die (internationale) Mondforschungsstation kann auf die erfolgreichen Erfahrungen […] des chinesischen Skynet-Projekts zurückgreifen“, zitiert man die chinesische Weltraumbehörde (CNSA).

Das System auf dem Mond soll aus einer großen Anzahl hochleistungsfähiger Sicherheitskameras bestehen, die nur 100 Gramm pro Stück wiegen und im sichtbaren Licht oder in Infrarotbereichen arbeiten. Diese sollen mit KI-gesteuerten Chips ausgestattet sein, „die verdächtige Ziele selbstständig identifizieren, lokalisieren, verfolgen und anvisieren können“. Treten „Anomalien“ auf, werde das System „umgehend Alarmsignale erzeugen und geeignete Reaktionsmaßnahmen einleiten“.

Interessant: Skynet ist paradoxerweise auch der Name des hochentwickelten KI-Systems, das in der „Terminator“-Filmreihe ein eigenes Bewusstsein entwickelt und versucht, die Menschheit durch eine Armee von Robotern und Maschinen auszulöschen. Das chinesische Skynet soll dagegen von einem alten chinesischen Sprichwort stammen, das die Allgegenwärtigkeit der Gerechtigkeit beschreibt.

Quellen: The Debrief, South China Morning Post

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