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Weltraum: Diese Entdeckung überrascht – „verwirrt über das, was wir sahen“

Mit dem James-Webb-Teleskop (JWST) gelang Forschende kürzlich eine interessante Beobachtung auf einem braunen Zwerg.

NASA James-Webb-Weltraumteleskop Bilder
© Getty Images/ mattscutt

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Am 25. Dezember 2021 startete das James-Webb-Teleskop (JWST) in den Weltraum und erreichte knapp einen Monat später seine Zielumlaufbahn, den etwa 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Lagrange-Punkt L2. Von dort aus gelingen Forschenden seitdem immer wieder neue Entdeckungen, wie das jüngste Beispiel zeigt.

James-Webb-Teleskop: Das hat man gefunden

„Wir waren zunächst verwirrt über das, was wir sahen, aber schließlich verwandelte sich das in pure Begeisterung über die Entdeckung“, heißt es in einer Mitteilung des American Museum of Natural History dazu. Was man beobachtet hatte, waren Methanemissionen, die von einem braunen Zwerg, oder auch „gescheiterten Stern“, ausgehen. Diese Objekte sind zu klein, um die Kernfusion von Wasserstoff in ihrem Kern zu ermöglichen, was eine der Hauptanforderungen für die Klassifizierung als Stern ist.

Die Emissionen deuten darauf hin, dass der braune Zwerg CWISEP J193518.59–154620.3 (kurz W1935) Polarlichter erzeugen kann, die den Nord- und Südlichtern der Erde sowie denen über Jupiter und Saturn ähneln. Das Fehlen eines Sterns in der Nähe von W1935 könnte bedeuten, dass die Polarlichter über ihm von einem verborgenen aktiven Mond erzeugt werden.

Überraschend ist die Entdeckung aber vor allem, weil man bisher vermutete, diese Welten seien zu kalt, als dass Methan Infrarotlicht ausstoßen könne: „Wir waren angenehm schockiert, als das Modell eindeutig eine Temperaturinversion vorhersagte“, erklärt Mitautor Ben Burningham von der University of Hertfordshire dazu. „Aber wir mussten auch herausfinden, woher die zusätzliche Wärme in der oberen Atmosphäre kam.“

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Insgesamt zwölf braune Zwerge untersucht

Um dies zu untersuchen, betrachtete man insbesondere Studien über Jupiter und Saturn, die beide Methanemissionen und Temperaturinversionen aufweisen. Die wahrscheinliche Ursache für diese Erscheinung auf den beiden Planeten sind Polarlichter. Daher vermutete das Forscherteam, dass sie dasselbe Phänomen auf W1935 entdeckt hatten.

Die Erkenntnisse sind das Ergebnis eines JWST-Programms zur Untersuchung von zwölf braunen Zwergen. W1935 ist 47 Lichtjahre von der Erde entfernt und besitzt eine Oberflächentemperatur von etwa 204 Grad Celsius. Seine Masse ist zwar nur unzureichend bekannt, man vermutet jedoch, dass sie zwischen dem 6- und 35-fachen der Masse des Jupiters liegt.

Quellen: American Museum of Natural History

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