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Mars: Forscher beobachten rätselhaftes Phänomen – „explosiv“

Bereits dreimal konnten Wissenschaftler*innen Massenauswürfe des Roten Planeten dokumentieren, die man sonst nur von der Sonne kennt.

Mars-Oberfläche
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Mysteriöser Mars: Diese 5 Rätsel um den Planeten konnte bis heute kein Forscher lösen

Der Rote Planet ist schon seit Jahrzehnten beliebtes Ziel offizieller Weltraumbehörden und privater Raumfahrt-Unternehmen. Dennoch gibt es einige Rätsel, die immer noch auf ihre Lösung warten.

Schon seit Jahrzehnten steht der Mars im Fokus von internationalen Weltraumbehörden. Sogar Privatpersonen, wie Elon Musk, wollen den Planeten besiedeln. Doch trotz der hohen Aufmerksamkeit kommt es immer wieder zu neuen Entdeckungen.

Der Mars stößt Plasma aus

Lou-Chuang Lee vom Institute of Earth Sciences in Taiwan und sein Team haben anhand von Daten des NASA-Satelliten MAVEN (Mars Atmosphere and Volatile Evolution), der zur Erforschung der Atmosphäre des Planeten dient, drei „explosive Massenauswürfe“ aus der oberen Schicht der Atmosphäre (Ionosphäre) entdeckt. Diese ereigneten sich 2014, 2016 und 2019.

Im Gegensatz zu ähnlichen Ereignisse auf der Sonne, die dicht genug sind, um von der Erde aus gesehen werden zu können, sind die Massenauswürfe des Mars schwerer zu beobachten. Daher suchten die Forschenden stattdessen nach Bereichen in der Ionosphäre, in denen kein Plasma vorhanden zu sein schien, den sogenannten Dichtelöchern.

In der dazu veröffentlichten Studie erklären Lee und seine Kolleg*innen ihre Vermutung, dass die dortigen Ejektionen durch Wechselwirkungen zwischen dem klumpigen Magnetfeld des Planeten und dem Sonnenwind, einem konstanten Strom geladener Teilchen, verursacht werden. Der Strom bringt die Magnetfeldlinien des Planeten zum Reißen und stößt Plasma aus. Für Satelliten und die Erde bestünden dabei keine Probleme, so Lee.

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Auch auf anderen Planeten denkbar

Die Erkenntnisse aus der Datenauswertung des Mars-Orbiters führen Forschende zu weiteren Hypothesen. So sei es denkbar, dass ähnliche Prozesse auch auf anderen Planeten stattfinden, die keine globalen Magnetfelder haben. Dazu gehört beispielsweise die Venus, wie Mathew Owens von der University of Reading, Großbritannien laut NewScientist erklärt.

„Mein naives Verständnis wäre, dass die Wechselwirkung des Sonnenwindes in diesen Fällen ziemlich einfach ist, weil er nur auf die obere Atmosphäre einwirkt, aber das ist nicht der Fall. Offensichtlich gibt es eine Wechselwirkung mit dem Krustenfeld, die die Sache komplexer macht, als man zunächst denken könnte.“

Quellen: „In situ observation of mass ejections caused by magnetic reconnections in the ionosphere of Mars“ (2024, Nature Astronomy), NewScientist

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