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Mars: Atmosphäre könnte sich „vor aller Augen verstecken“ – an einem unerwarteten Ort

Damit es auf einem Planeten Leben geben kann, müssen zahlreiche Voraussetzungen erfüllt sein. Eine davon ist die Existenz der richtigen Atmosphäre.

Panorama vom Mars
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Mars 2020: Die Suche nach Leben auf dem Roten Planeten

Die fünfte Mars-Rover- und erste Helikopter-Mission der NASA untersucht seit 2021 die Oberfläche und Atmosphäre unseres planetaren Nachbarn.

Kaum ein Himmelskörper wird so häufig und gründlich untersucht wie unser nächster Nachbar im Weltall, der Mars. Der rote Planet birgt nämlich einige Geheimnisse, die zu ergründen auch das Leben auf der Erde besser erklären könnte. Manche davon liegen auch unter der Oberfläche verborgen.

Mars: Neue Erkenntnisse zu seiner Atmosphäre

Es ist bekannt, dass der Mars wohl vor einigen Milliarden Jahren, also lange vor dem Entstehen der Menschheit, eine Atmosphäre besaß. Diese ist eine der Hauptvoraussetzungen (neben der Existenz von Wasser) für die Voraussetzungen für Leben. Doch sie verschwand nach und nach, und damit auch die flüssigen Ozeane, die nach und nach zu Eis gefroren, was den Planet unbewohnbar machte. Wohin all die Gase und Stoffe aus der Atmosphäre allerdings entwichen sind, war bislang unklar.

Nun konnte jedoch ein Team aus Forscher*innen eine neue Theorie entwickeln, die auf Basis mehrerer Untersuchungen beruht und das Rätsel der verschwundenen Atmosphäre klären könnte. Diese verflüchtigte sich, wie die Forschenden in ihrer Studie schreiben, nicht unbedingt ins Weltall, sondern legte sich im Gestein auf dem Mars an. Bei den Gasen und Stoffen, die für diese These in Frage kommen, handelt es sich vor allem um Methan und Kohlendioxid. Beide wären für die Wiederherstellung einer Atmosphäre unerlässlich.

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Hier versteckt sich sogar eine Energiequelle

Bei ihrer Forschung gingen die Wissenschaftler*innen so vor, dass sie sich zunächst die Frage stellten, wie viel Gestein nötig wäre, um die genannten Stoffe zu speichern. Die errechnete Menge war dabei klein genug, dass der Vorgang auf dem Mars problemlos möglich wäre. Zusätzlich zogen die Forschenden bekannte Vorgänge von der Erde zurate, um modellieren zu können, wie dieselben Abläufe sich auf dem roten Planeten ereignet hätten. Damit würden sich die Reste der Atmosphäre des Erdnachbars praktisch „vor aller Augen verstecken“, wie Joshua Murray, einer der beteiligten Forscher*innen, erklärte.

Wenn die Stoffe aus der alten Atmosphäre des Himmelskörpers tatsächlich so im Gestein abgespeichert sind, wie die Forscher*innen vermuten, bietet dies allerdings auch einige Vorteile für mögliche künftige Missionen, wie Space.com berichtet. So ließen sich die vorhandenen Stoffe hervorragend als Energiequelle direkt auf dem Mars nutzen, um so zum Beispiel Treibstoff für den Rückweg herzustellen.

Quellen: Space.com

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