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Rätselhafte Stein-Strukturen in Australien – „jede Menge Geheimnisse“

In der Wüste im Westen Australiens gibt es einige geologische Formationen, um die sich zahlreiche Mythen und Legenden ranken. Auch die Wissenschaft sucht immer noch nach einer Erklärung für dessen Entstehung.

Die Pinnacles im Namburg-Nationalpark
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Vielen denken bei Australien wohl eher an ausgedehnte Sandstrände und süße Koalas, doch der Westen des Kontinents hat noch ein ganz anderes Naturspektakel zu bieten. Dieses stellt für die Geologie immer noch ein wahres Rätsel dar. Eine neue Studie soll jetzt etwas Licht ins Dunkel bringen. Doch viele Faktoren des Phänomens bleiben weiterhin ungeklärt.

Geologie: Rätsel um Pinnacles in Westaustralien

Konkret geht es dabei um die sogenannten Pinnacles im Nambung-Nationalpark in der Nähe der westaustralischen Stadt Cervantes. Bei den Pinnacles handelt es sich um eine Reihe von bis zu vier Meter hohen verwitterten Kalksteinsäulen, die oft als Hauptattraktion des Nationalparks wahrgenommen werden. Dieser wird deshalb auch als Pinnacles Desert bezeichnet. Nicht für die Geologie bieten diese dabei einen faszinierenden Anblick.

So ranken sich viele Mythen und Legenden um die Formationen. Für die Ureinwohner*innen der Region stellen sie zum Beispiel die Finger und Hände von Kriegern dar, die von der Wüste verschlungen wurden, weil sie ihren Ältesten nicht gehorchten und sich in ein Tabugebiet wagten. Doch für die Wissenschaft sind diese nicht weniger geheimnisvoll.

Denn Forscher*innen diskutieren seit langem darüber, warum und wann sich die Pinnacles gebildet haben. Nun scheint eine Studie, die in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht wurde, zumindest eine Antwort auf die letzte Frage gefunden haben. Die neuen Erkenntnisse liefern damit auch Einblicke in das antike Klima und die sich verändernde Landschaft der Erde, wie es in einer offiziellen Pressemitteilung der Curtin University heißt.

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Formationen sollen vor 100.000 Jahren entstanden sein

Laut der neuen Studie sollen die turmartigen Formationen etwa vor 100.000 Jahren entstanden sein. Damals sei das Klima in der Region ganz anders gewesen, als es heute in Westaustralien ist. Festgemacht haben die Forschenden das an kleinen eisenreichen Formationen, die in den Pinnacles gefunden wurden.

„Wir fanden heraus, dass dieser Zeitraum lokal der feuchteste der letzten halben Million Jahre war, anders als in anderen Regionen Australiens und weit entfernt vom aktuellen Mittelmeerklima Westaustraliens. In dieser Zeit löste reichlich Wasser den Kalkstein auf, bildete die charakteristischen Säulen der Pinnacles und schuf die ideale Umgebung für die Entwicklung der Eisenknollen“, erklärt der Hauptautor der Studie, Dr Matej Lipar.

Vor allem im Angesicht des Klimawandels sollen diese neuen Erkenntnisse vom enormen Wert sein, wie die Forschenden betonen. Denn diese verbessern unser Verständnis der globalen Umwelt und Ökosysteme und können dabei helfen, „uns auf einen sich erwärmenden Planeten vorzubereiten und dessen Auswirkungen abzumildern“, so die Pressemitteilung.

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Viele Geheimnisse noch nicht gelüftet

Doch dabei sind noch längst nicht alle Geheimnisse, um die Pinnacles gelüftet. Denn während die Wissenschaft nun zwar besser versteht, wann sich die geologischen Formationen gebildet haben, ist es schwer zu ermitteln, warum die Kalksteintürme überhaupt heute noch in der Landschaft zu finden sind.

Dr. Milo Barham, Co-Autor der Studie sagte gegenüber ABC News, er gehe davon aus, dass die Turmspitzenbildung in manchen Fällen auf Zufall zurückzuführen sei. So fasst dieser über die rätselhafte Geologie im Nambung-Nationalpark zusammen: „Das sind einige der Dinge, die wir meiner Meinung nach noch herausfinden müssen. In den Pinnacles gibt es noch jede Menge Geheimnisse zu entdecken.“

Quellen: ABC News, Curtin University, „Ironing out complexities in karst chronology: (U-Th)/He ferricrete ages reveal wet MIS 5c“ ( Science Advances 2024)

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