Veröffentlicht inScience

Schwarzes Loch: Seltsames Phänomen überrascht Forschung – „das erste seiner Art“

Wer verstehen will, wie unser Leben hier auf der Erde funktioniert, muss hin und wieder auch den Blick in den Himmel richten. Dabei lassen sich mitunter überraschende Entdeckungen machen.

Schwarzes Loch als KI-Render im freien Raum.
© pengedarseni - stock.adobe.com

Enttäuschende Erkenntnis über Schwarze Löcher

Dass ein Schwarzes Loch für Ernüchterung sorgen kann, haben Forscher aktuell herausgefunden. Ein neuer Fakt stellt hoffnungsvolle Annahmen in Frage.

Dass die Erde Teil einer riesigen Galaxie, der Milchstraße ist, dürfte weithin bekannt sein. Dass sich allerdings in der Mitte dieser Galaxie ein riesiges Schwarzes Loch befindet, ist weniger im allgemeinen Bewusstsein. Forscher*innen machten nun bei dem dunklen Giganten eine neuartige Entdeckung.

Schwarzes Loch: Dieses Phänomen ist völlig neu

Schon seit Jahrzehnten wird bei der Himmelsbeobachtung nicht mehr nur nach Sternen gesucht, sondern auch nach Planeten und Schwarzen Löchern. Letztere gehören zu den Phänomenen, die Forscher*innen bislang nur zu geringen Teilen verstehen. Aus diesem Grund richtet sich eine besondere Aufmerksamkeit insbesondere auf das gewaltige Exemplar im Zentrum der Milchstraße. Ein internationales Forschungsteam richtete das riesige Teleskop des European Southern Observatory (ESO) auf den Giganten aus und ließ sich dabei überraschen.

Denn offenbar umkreisen zwei Sterne, ein sogenannter Binär- oder Doppelstern, das Schwarze Loch. Ein solcher Fund wurde nie zuvor gemacht, da man eigentlich annahm, dass der düstere Schlund eines solchen Loches alles, was ihn umkreist, auch schnell verschlingt. Doch offenbar ist das nicht die ganze Wahrheit, und es scheint eine Möglichkeit zu geben, trotz großer Nähe zu dem Loch weiter zu existieren, wie das ESO die Wissenschaftler*innen zitiert.

Lesetipp: Schwarzes Loch: Vielleicht dringt doch etwas nach außen

Das hat der Fund zu bedeuten

Die Entdeckung bringt dabei noch weitere Implikationen für die Forschung mit sich. So scheint es, als könnten selbst eher instabile Systeme wie ein solches Binärsystem auch unter solchen Bedingungen recht lange überleben. Im Moment haben die beiden Sterne etwa ein Alter von 2,7 Millionen Jahren, was unter kosmischen Bedingungen nur eine geringe Zeit ist. Das Schwarze Loch wird in Kürze vermutlich mit seiner Gravitation dafür sorgen, dass die beiden Sterne sich in einen vereinigen, der den düsteren Giganten dann noch eine gewisse Zeit umkreist.

Wegen der kurzen Zeitspanne, in der ein solcher Fund möglich war, sind die Forscher*innen besonders erfreut. „Es gibt nur ein kleines Fenster in diesen kosmischen Zeitlinien, um ein solches Binärsystem zu untersuchen – und wir haben es geschafft!“, erklärte die beteiligte Forscherin Emma Bordier. Ein weiterer Wissenschaftler, der an dem Projekt teilnahm, Florian Peißker von der Universität Köln, fasste die Überraschung angesichts des Fundes zusammen: „Es ist nun klar, dass der entdeckte Binärstern in der Tat der erste seiner Art ist“. Das Schwarze Loch wird allerdings kontinuierlich weiter erforscht. Seine größten Geheimnisse hat es noch längst nicht preisgegeben.

Quelle: European Southern Observatory (ESO)

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.