Ein schwarzes Loch glänzt vor allem durch eine Eigenschaft: Es saugt alles ein, was sich in seinem Umkreis bewegt. Deswegen ist es so schwer, einen solchen Himmelskörper zu erforschen – wenn nichts nach außen dringt, gibt es auch keine Signale, die empfangen werden können. Aus den Eigenschaften der rätselhaften Giganten lässt sich trotzdem einiges lernen, wie ein Forschungsteam kürzlich herausfand.
Schwarzes Loch: Das wurde bisher kaum untersucht
Ein schwarzes Loch liegt nicht, wie sich vermuten ließe, still im Raum. Es bewegt sich, einerseits in eine bestimmte Richtung, andererseits dreht es sich auch um sich selbst. Diese Drehung ist dabei mehr, als sie scheint: so konnten Forscher*innen der Universität Cardiff feststellen, dass sich aus dieser Drehung sehr viel herauslesen lässt. Sie verrät unter anderem viel über die Art und Weise, wie sich ein bestimmtes Exemplar bildete, und wo genau es entstand.
Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, musste das Team selbst gar keine schwarzen Löcher selbst untersuchen. Stattdessen wurden bisherige Daten neu analysiert, wobei insgesamt 69 Exemplare unter die Lupe genommen wurden. Eine der wichtigsten Entdeckungen dabei war, dass sich die Drehung eines der dunklen Giganten ändert, wenn es eine bestimmte Masse erreicht. In ihrer Studie geben die Forscher*innen an, dass eine solche Veränderung auch aus einer Vermengung mehrerer Himmelskörper resultieren kann.
Lesetipp: Schwarzes Loch: Vielleicht dringt doch etwas nach außen
Diese Lektionen nehmen die Forscher*innen mit
Bei der Erforschung der 69 Exemplare war es laut Angaben der Wissenschaftler*innen gegenüber Phys.org vor allem herausfordernd, aus den einzelnen Beobachtungen die richtigen Lehren zu ziehen. Immer wieder ließ sich jedoch deutlich entdecken, dass ab einer bestimmten Masseänderung die Drehung ebenfalls eine grundlegende Veränderung erfährt. Das gilt dabei nicht unbedingt für jedes schwarze Loch, aber besonders für diejenigen, die sich aus Kollisionen mehrerer Cluster nähren.
Hilfreich für die Zukunft ist vor allem das Modell, das die Forscher*innen aus den Erkenntnissen bauen können. Auf diese Weise lassen sich unter anderem Gravitationswellen viel leichter interpretieren, da die empfangenen Daten sofort mit den Erfahrungswerten abgeglichen werden können. Wie ein schwarzes Loch entstanden ist und welche Vergangenheit es mit sich trägt, lässt sich so in Zukunft sehr viel leichter analysieren.
Quellen: Phys.org, „Star Cluster Population of High Mass Black Hole Mergers in Gravitational Wave Data“ (Physical Review Letters, 2025)
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.