Die NASA und ihre Partner haben einen bedeutenden Meilenstein erreicht, der die Menschheit dem Traum einer bemannten Mars-Mission näher bringt. Im Marshall Space Flight Center wurde erfolgreich ein neuartiger Brennstoff für nuklearthermische Antriebe (NTP) getestet. Diese Technologie könnte die Reisezeit zum Roten Planeten drastisch verkürzen – ein entscheidender Vorteil für die Sicherheit und Effizienz solcher Missionen.
NASA: Ein Schritt Richtung Mars-Mission
Der Mars ist etwa 225 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, und eine herkömmliche Reise würde mindestens sechs Monate dauern. Mit der neuen NTP-Technologie könnte diese Zeit jedoch auf etwa 45 Tage reduziert werden. „Damit wäre der nuklearthermische Antrieb zwei- bis dreimal effizienter als chemische Raketentriebwerke“, erklärte Dr. Christina Back, Vizepräsidentin bei General Atomics Electromagnetic Systems (GA-EMS), einem der Partner der NASA, in einer Mitteilung.
Im Zentrum der Entwicklung steht dabei ein Treibstoff, der extremer Hitze und anspruchsvollen Bedingungen standhalten muss. In Tests wurde der Brennstoff mit heißem, gasförmigem Wasserstoff auf Temperaturen von bis zu 2.600 Kelvin (über 2.300 Grad Celsius) gebracht und mehrere Zyklen lang belastet. Jeder Testzyklus simulierte dabei die Herausforderungen eines realen Antriebsbetriebs im Weltraum.
„Die jüngsten Testergebnisse stellen einen entscheidenden Meilenstein in der erfolgreichen Demonstration des Brennstoffdesigns für NTP-Reaktoren dar“, sagte Scott Forney, Präsident von GA-EMS. „Die positiven Testergebnisse, die beweisen, dass der Brennstoff diese Betriebsbedingungen überstehen kann, ermutigen uns sehr. Damit kommen wir der Realisierung des Potenzials eines sicheren, zuverlässigen nuklearthermischen Antriebs für cislunare und Weltraummissionen näher“, führte er fort
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Beeindruckende Technologie
Die Funktionsweise des NTP-Systems ist beeindruckend: Wasserstoff wird durch einen Reaktorkern gepumpt, in dem Uranatome durch Kernspaltung Wärme erzeugen. Diese Hitze verwandelt den Wasserstoff in Gas, das Schub erzeugt, wenn es durch eine Düse ausgestoßen wird. Mit dieser Technologie könnte die NASA nicht nur schneller zum Mars gelangen, sondern auch effizienter Vorräte und Astronaut*innen zwischen den Planeten transportieren.
Für die NASA ist dies nicht nur eine technische, sondern auch eine sicherheitsrelevante Revolution. Die Reisezeit zu verkürzen, bedeutet weniger Belastung durch kosmische Strahlung und eine bessere Vorbereitung auf Notfälle. Obwohl noch weitere Tests und Optimierungen erforderlich sind, sieht die Technologie vielversprechend aus. Sollte sie erfolgreich integriert werden können, könnte sie nicht nur die Mars-Missionen voranbringen, sondern auch den Weg für tiefere Weltraumerkundungen ebnen.
Quelle: General Atomics
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