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Milchstraße: „Seltsame Objekte“ verblüffen Forscher – sie sind völlig neuartig

Nirgendwo gibt es mehr zu entdecken wie im Weltall. Dabei stoßen Forscher*innen oft auf Dinge, die bisherige Annahmen in Frage stellen – oder sogar auf völlige Neuheiten.

Mehrere eisige Objekte mit der Milchstraße im Hintergrund (KI-generiertes Bild).
© futurezone.de via Midjourney

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In der Milchstraße konnten einige Forscher*innen eine bislang völlig unbekannte Entdeckung machen. Es handelt sich um mehrere Objekte, die in keine bisherige Kategorie passen. Doch die Forscher*innen haben zumindest einige Vermutungen.

Milchstraße: Diese Eiskugeln sollte man nicht essen

Es kommt nicht oft vor, dass Himmelskörper entdeckt werden, die weder Planeten, noch Sterne oder Schwarze Löcher sind. Doch genau das gelang nun einigen Wissenschaftler*innen von den Universitäten Tokyo und Niigata. Dabei nutzten sie jedoch keine vollkommen neuen Aufnahmen, sondern analysierten die Daten älterer Fotographien. So schoss das AKARI-Weltraumteleskop zwischen 2006 und 2011 mehrere Aufnahmen, die bislang weniger untersuchte Bereiche der Milchstraße abbilden.

Nach einer Analyse dieser Aufnahmen entdeckten die Forscher*innen erste Hinweise auf die Objekte, die von beeindruckender Größe sind (etwa zehn Mal so groß wie unser Sonnensystem). Mithilfe eines zweiten Teleskops in Chile, ALMA, sammelten sie weitere Informationen, die sie schließlich vor kurzem in ihrer Studie präsentierten. Dabei wurde deutlich, dass die Objekte offenbar entweder von Eis bedeckt sind oder sogar größtenteils aus Eis bestehen.

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Bei Weltall-Fragen James Webb fragen

In dem Titel ihrer Studie bezeichnet das Forschungsteam die Himmelskörper als „eigenartige eisige Objekte“, was darauf hinweist, dass keine abschließenden Erkenntnisse aus den Aufnahmen gewonnen werden konnten. Die Eisballen sind zwar zu groß, dass es sich um Planeten handeln könnte, aber auch viel zu klein für Gaswolken. Letzteres wäre möglich, da diese im Teleskop ähnlich aussehen würden wie ein Festkörper. Sie sind überdies über die ganze Milchstraße verteilt. Demnach sind die Objekte kein Phänomen, das auf eine bestimmte Region der Galaxie begrenzt ist.

Um determinieren zu können, was genau hier eigentlich entdeckt wurde, wollen die Forscher*innen nun weitere Schritte unternehmen. Demnach sind sie in die „Warteliste“ für das James-Webb-Weltraumteleskop eingetragen. Dabei handelt es sich um das aktuell modernste Teleskop, auf das die Forschung Zugriff hat. Es wird täglich für verschiedene Aufnahmen verwendet, doch die Menge an Aufträgen ist lang. Bis es auf die Objekte in der Milchstraße ausgerichtet werden kann, wird also noch etwas Zeit vergehen. Erst dann können die Forscher*innen herausfinden, was genau sich hinter den Eiskörpern verbirgt.

Quellen: „ALMA Observations of Peculiar Embedded Icy Objects“ (Cornell University, 2025)

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Das Titelbild dieses Artikels wurde von der Redaktion unter Verwendung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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