Mitten im Weltall, nämlich genau in unserem Sonnensystem, tobt ein Wettstreit, den vielleicht nicht alle sofort auf dem Schirm haben. Dabei geht es um ein Duell zischen Jupiter und Saturn und die Frage, wer die meisten Monde hat. Ein Planet hat dabei nun ganz klar die Nase vorn.
Weltall: 128 neue Saturnmonde entdeckt
Denn Forscher*innen haben 128 neue, vorher unbekannte Saturnmonde im Weltall entdeckt, wie es einer vor kurzem veröffentlichten Mitteilung der University of British Columbia heißt. Dort steht: „Sorry, Jupiter: Saturn hat seinen ehemaligen Rivalen mit einer neuen Gesamtzahl von 274 Monden weit hinter sich gelassen, fast doppelt so viele wie alle anderen Planeten zusammen.“
Die Entdeckung geht dabei auf Wissenschaftler*innen aus Taiwan, Kanada, den USA und Frankreich zurück. Von 2019 bis 2023 haben diese die Umgebung um den Saturn genau untersucht und konnten dabei die enorme Anzahl an Monden ausmachen. Doch erst am 11. März 2025 wurden diese auch offiziell von der International Astronomical Union anerkannt.
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Entdeckung in mehreren Durchläufen
Das Team nutzte dafür das Canada France Hawaii Telescope (CFHT). Dabei kombinierten sie mehrere Bilder, um das Signal der astronomischen Objekte zu verstärken. Bei einem ersten Durchlauf zwischen 2019 und 2021 konnten die Forscher*innen bereits 62 vorher unbekannte Saturnmonde ausfindig machen. Dabei entdeckten sie aber auch eine noch größere Anzahl weiterer Himmelskörper, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht identifiziert werden konnten.
„Da wir wussten, dass es sich wahrscheinlich um Monde handelte und dass wahrscheinlich noch weitere darauf warteten, entdeckt zu werden, besuchten wir dieselben Himmelsfelder im Jahr 2023 drei Monate in Folge erneut“, sagte der leitende Forscher Dr. Edward Ashton, Postdoktorand am Institut für Astronomie und Astrophysik der Academia Sincia in Taiwan. „Und tatsächlich fanden wir 128 neue Monde. Basierend auf unseren Prognosen glaube ich nicht, dass Jupiter das jemals einholen wird.“
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Saturn hat zahlreiche „irreguläre Monde“
Bei den 128 neu entdeckten Himmelskörpern handelt es ich dabei um sogenannte „irreguläre Monde“. So werden Objekte im Weltall bezeichnet, die schon früh in der Geschichte des Sonnensystems von ihrem Mutterplaneten eingefangen wurden. Diese sind dabei nur wenige Kilometer groß und wahrscheinlich allesamt Fragmente, die von anderen Monden stammen.
Diese ursprünglichen Objekte wurden vermutlich durch eine heftige Kollision aufgesplittert. Entweder sind sie dabei auf einen anderen Saturnmond oder einen vorbeiziehenden Kometen geprallt. „Unsere sorgfältig geplante, mehrjährige Kampagne hat eine Fülle neuer Monde hervorgebracht, die uns Aufschluss über die Entwicklung der unregelmäßigen natürlichen Satellitenpopulation des Saturn geben“, fasst Dr. Ashton zusammen.
Quelle: The University of British Columbia
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