Eine Neuentwicklung in der Kernfusion könnte einige bisherige Annahmen auf den Kopf stellen. Denn das amerikanische Unternehmen Pulsar Fusion will die Technologie nutzen, um damit ins Weltall zu kommen, und zwar schneller als alle anderen.
Kernfusion: Start-Up baut Raketen
Seit die Raumfahrt und das Energiegeschäft in den letzten Jahrzehnten durch immer neue Entwicklungen grundlegend verändert wurde, nimmt die Geschwindigkeit der Forschung deutlich zu. Auch Start-Ups steigen zunehmend in das Geschäft ein, da zusätzlich die Kosten für die Neuerungen sinken. Das gilt auch für Pulsar Fusion. Unter Zuhilfenahme von Kernfusion will die US-Firma nun Raumschiffe betreiben.
Dabei erklärte Richard Dinan, CEO des Unternehmens, laut Live Science, man wolle Plasma-Antriebe mit einem Fusionsreaktor verbinden. Was wie Science Fiction klingt, da es Reaktoren für Kernfusion nicht einmal auf der Erde gibt, wird von Forscher*innen sogar für realistisch gehalten. Denn der Ansatz, den Dinan bei der Kernfusion nutzen will, ist neuartig, aber innovativ.
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König Fusion
Der zentrale Vorteil, den Pulsar Fusion sich zunutze machen will, liegt darin, dass Kernfusion im Weltall sehr viel leichter zu erreichen ist als auf der Erde. Das liegt daran, dass Dinan das extrem seltene Helium-3 nutzen will, welches sehr viel effizienter arbeitet als die auf der Erde genutzten Stoffe Deuterium und Tritium. Dieses soll durch seine Reaktion einen Strom aus Protonen produzieren, welcher dann für eine Rückstoß-Reaktion genutzt werden soll.
Zusätzlich müsste die Kernfusion nur für wenige Sekunden anhalten, was auf der Erde bereits erreicht wurde. Dies würde für ein mittelgroßes Raumschiff bereits mehr als genug Energie produzieren, um dieses auf extrem hohe Geschwindigkeiten zu bringen. Dinan erklärte, „Fusion ist König, wenn es um Geschwindigkeit geht. Wenn wir eine Spezies sein wollen, die zu anderen Planeten reisen will, müssen wir schnell sein.“
Forscher*innen ordnen Dinans Idee als ambitioniert ein. So erklärte Paulo Lozano, ein Experte auf dem Gebiet, Live Science gegenüber, dass er „skeptisch“ sei. Er kenne jedoch nicht alle Details und wolle nicht vorschnell urteilen. Jedenfalls sei der Vorschlag von Pulsar Fusion „extrem seltsam“, könne aber genau deswegen funktionieren. Ob das Unternehmen mit ersten Tests Kernfusion im Weltall herstellen kann, bleibt daher abzuwarten.
Quellen: Live Science
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