Die Theorie einer „Schwarzes-Loch-Bombe“ existiert bereits seit Anfang der 1970er Jahre. Bewiesen werden konnte diese bisher jedoch noch nicht. Einem Team von Wissenschaftler*innen ist nun genau das gelungen, doch es gibt keinen Grund zur Beunruhigung.
Schwarzes Loch: Massive Energieansammlung möglich
1971 beschrieb der britische Wissenschaftler Roger Penrose eine Möglichkeit, wie Energie um ein rotierendes Schwarzes Loch angehäuft und explosiv freigesetzt wird. Dieses Prinzip einer „Schwarzes-Loch-Bombe“ galt seit dieser Zeit als mögliches Phänomen. Nachgewiesen wurde es jedoch nicht.
Dieser Umstand wurde nun geändert. Ein Forschungsteam der University of Southampton rund um den Physik-Professor Hendrik Ulbricht berichtet in einer aktuellen Veröffentlichung von einem Modell, mit welchem dieses explosive Potenzial nachgewiesen werden konnte.
Als Grundlage diente hierbei eine Erweiterung der Theorie, welche Jakow Seldowitsch im selben Jahrzehnt vornahm. Laut ihm sei ein ähnlicher Effekt auch bei einem stark rotierenden Metallzylinder zu beobachten, wenn dieser von einem reflektierenden Spiegel ummantelt wäre. Die durch die Rotation erzeugte Energie würde sich somit in einer Schleife immer weiter durch die Reflexionen verstärken.
Auch interessant: Weltall: Riesige Explosion überrascht Forscher – „unglaublich mächtig“
Experiment belegt alte Theorie
Das Wissenschaftsportal Interesting Engineering führt weiter aus, dass dieser Effekt im Falle eines Schwarzen Loches die gleiche Energie freisetzen könnte, wie eine Supernova. Ulbricht und sein Team nutzen einen rotierenden Aluminiumzylinder und Magnetspulen, um dieses Szenario erfolgreich nachzustellen.
Diese Magnetspulen erzeugten ein mit dem Zylinder synchron rotierendes Magnetfeld, wodurch dieses Feld, ähnlich wie Licht, durch die Spiegelummantelung immer weiter verstärkt wurde. Der Beweis kann nun genutzt werden, um dieses Phänomen eines Schwarzen Loches weiter zu untersuchen.
Für uns Menschen auf dem Planeten Erde besteht hingegen keine Gefahr. Dieser Effekt, welcher „Lense-Thirring-Effekt“ genannt wird, lässt sich zwar auch im Umfeld der Erde beobachten. Hier ist die Wirkung aber so viel geringer als bei einem Schwarzen Loch, dass daraus keine potenziell gefährlichen Tendenzen entstehen.
Auch interessant: Gewaltiges schwarzes Loch überrascht Forscher – „ein kosmisches Kraftzentrum“
Quelle: „Creation of a black hole bomb instability in an electromagnetic system“ (arXiv; 2025), Interesting Engineering
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.